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1916 -
Leipzig
: Ploetz
- Autor: Ploetz, Karl
- Auflagennummer (WdK): 18
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
426
Neuere Geschichte.
Die Mainarmee besiegt die Bayern bei Dermbach
(4. Juli) und an der Fränkischen Saale (Kissingen 10. Juli),
die Hessen bei Lailfacll (13. Juli) und das Viii. Korps bei
Aschaffenburg (14. Juli). Dadurch werden die Verbündeten
(dauernd getrennt) auf das linke Mainufer gedrängt; am
16. Juli besetzt General v. Falckenslein Frankfurt, von wo
sich der Bundestag nach Augsburg geflüchtet hat.
Fortsetzung des Feldzuges unter dem Oberbefehl des Gen.
V. Manteuf fei. Gefechte bei Tauberbischofsheim gegen die
Württemberger und bei Werbach gegen die Badener (24. Juli),
bei Roßbrunn gegen die Bayern (26. Juli). Die Bayern be-
haupten noch die Citadelle von Würzburg, aber das von Leipzig
her vorrückende Reservekorps des Großherzogs von Mecklen-
burg (25 000 M.) besetzt Nürnberg (31. Juli). Waffenstillstand
am 2. August.
C. Der Krieg zwischen Österreich und Italien.
Italien zu einem Bündnis mit Preußen (8. April) veranlaßt
durch die günstige Gelegenheit, Venetien (S. 416) zu gewinnen.
Die österreichische Südarmee (138 000 Mann) unter Erz-
herzog Albrecht sammelt sich bei Verona. Von den Italienern
(210 000 Mann) rückt ein Korps von Bologna her gegen den
Po vor, der größte Teil überschreitet unter Führung des Königs
Viktor Emanuel Ii. den Mincio, wird aber am 24. Juni
bei Custozza geschlagen. Neues Vorgehen der Italiener, nach-
dem ein großer Teil der österreichischen Truppen zum Schutze
Wiens abberufen worden ist. Die italienische Flotte wird am
20. Juli bei der Insel Lissa von der österreichischen (Admiral
Tegethof) geschlagen. Waffenstillstand am 25. Juli.
1866. Friede zu Prag zwischen Preußen und Österreich;
23. Aug. 1. Der Kaiser von Österreich erkennt die Auf-
lösung des Deutschen Bundes an, gibt seine Zu-
stimmung zu einer Neugestaltung Deutschlands ohne Öster-
reich, erkennt im voraus die in Norddeutschland von Preußen
vorzunehmenden Gebietsveränderungen an, bedingt aber dem
Königreich Sachsen unveränderten Bestand (als Glied des
neuen Norddeutschen Bundes) aus. 2. Österreich überträgt
seine Rechte auf Schleswig-Holstein an Preußen, nur soll der
nördliche Teil Schleswigs mit Dänemark wieder vereinigt
werden, wenn die Bevölkerung den Wunsch dazu durch freie
Abstimmung zu erkennen gibt (aufgehoben 1878). 3. Österreich
zahlt 20 Millionen Taler Kriegskosten. 4. Preußen bedingt sich
die Übergabe Venetiens an Italien aus.
Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und
die freie Stadt Frankfurt werden mit der preußischen Monarchie
vereinigt. Die süddeutschen Staaten und Sachsen müssen