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1. Nicolaisches Realienbuch für die Oberstufe der Gemeindeschulen - S. 119

1906 - Berlin : Nicolai
119 Die Apenninen-Halbinsel. Das Königreich Italien mit 33 Mill. Einwohnern umfaßt die mittlere 4>er drei südlichen Halbinseln von Europa und ist etwa halb so groß wie Deutschland (Grenzen s. Karte!). 1. Oberflächenbildung. Die ganze Halbinsel wird von den Apenninen durchzogen, deren mittleren Teil die Abruzzen bilden. Da das Gebirge sich nur an wenigen Stellen über 600 m erhebt, sind die auf demselben ent- springenden Flüsse wasserarm. Von Bedeutung ist nur der Arno und der Tiber. Dagegen wird im N. die Ebene zwischen den Apenninen und Alpen durch den Po mit seinen Nebenflüssen und durch die Etsch reich bewässert (s. Karte!). Infolgedessen ist die Po-Ebene sehr fruchtbar, zumal sie außer- dem noch nach N. durch die Alpen vor rauhen Winden geschützt wird. 2. Erzeugnisse. Auf den Feldern der kleineren Ebenen im W. die durch Reihen von Kastanien, Ulmen und Maulbeerbäumen voneinander getrennt sind, gedeihen Weizen, Mais und Reis in Fülle. Weinreben, Eypressen, Oliven, Feigen- und Mandelbäume zieren überall die Land- schaften. Unter allen Ländern Europas gewinnt Italien die meiste Rohseide. 3. Die Bewohner gehören Zu den Romanen und bekennen sich größten- teils zur römisch-katholischen Kirche. Vielfach suchen sie im Auslande als Arbeiter und Gewerbetreibende lohnenden Erwerb. 4. Städte. In der Po-Ebene liegt Mailand mit seinem herrlichen, aus weißem Marmor erbauten Dome. In der Stadt blüht ein lebhafter Handel und das Seidcngewerbe. (Endpunkt der Alpenstraßen und Schnitt- punkt der norditalienischen Eisenbahnen). Am Adriatischen Meere ist das durch kunstvolle Glasarbeiten berühmte Venedig aus vielen Inseln erbaut, die Häuser stehen meist aus Pfählen. (Markusplatz mit der Markuskirche, Dogen- palast). An dem nördlichen Gestade des Ligurischen Meeres zieht sich die Riviera hin, die einem herrlichen Garten gleicht. Infolge des milden Klimas sind dort viele Kurorte entstanden (San Remo). In ihrer Mitte erhebt sich terrassenförmig vom Strande aus das befestigte Genua mit pracht- vollen Palästen und Kirchen. Durch die Gotthardbahn ist der Handel dort bedeutend gewachsen. Den Mittelpunkt für die Bildhauerkunst (Marmor- brüche von Carrara), für die Seidenlveberei und Strohflechterei bildet in dem herrlichen und fruchtbaren Arnotal Florenz. Östlich hiervon hat sich in der Nähe des Adriatischen Meeres seit Jahrhunderten die kleine Republik San Marino erhalten. In der Tiber-Ebene liegt Rom (fast l/2 Mill. Ein- wohner), die Hauptstadt des Königreichs und der Mittelpunkt der römisch- katholischen Kirche (Papst, Vatikan, Peterskirche). Viele Baudenkmäler und Kunstschätze zeugen von dem Alter der „ewigen Stadt". Die sumpfige Küsten- landschaft südlich von Rom erzeugt im Sommer das gefährliche Snmpfficber. Inmitten der fruchtbaren kampanischen Ebene am Fuße des immer noch tätigen Vesuvs (1300 m) prangt Neapel, die ^volkreichste Stadt Italiens <'/2 Mill. Einw.). Wegen der herrlichen Lage am gleichnamigen Golfe <Capri, Blaue Grotte) wird cs viel von Fremden besucht.
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