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1. Nicolaisches Realienbuch für die Oberstufe der Gemeindeschulen - S. 167

1906 - Berlin : Nicolai
167 Lezirke. Immer mehr Arbeitskräfte wenden sich dem industriellen Betriebe p, und der Übergang Deutschlands vom Ackerbau- zum Jndustriestaate tritt immer deutlicher hervor. Kurze Übersicht über die Wirtschaftsgebiete Deutschlands. Die Gewinnung, die Verarbeitung und der Austausch der verschiedene!: Güter (Rohstoffe aller Art), deren ein Volk zur Besriedignng seiner mannig- fachen Bedürfnisse (Nahrung, Kleidung, Wohnung) nötig hat, ist Aufgabe der verschiedenen Wirtschaftsgebiete eines Landes, nämlich der Landwirtschaft, des Bergbaus, der Gewerbtätigkeit (Industrie) sowie des Handels und Verkehrs. 1. Landwirtschaft. Das ungleiche Klima int W. und £>., ferner der Unterschied in der Bodenbcschaffenheit in Nord- und Süddeutschland bedingen eine verschiedene Bewirtschaftung des Bodens. Im O. und N. ist fast die Hälfte des Ackerlandes mit Getreide, vorwiegend mit Roggen, bestellt. Daneben werden Kartoffeln, Futterpflanzen (Klee, Luzerne), Hülsenfrüchte und Zuckerrüben gebaut. In dem zum Teil recht fruchtbaren Boden des S. und W. gedeihen Weizen, Gerste, in den höher gelegenen Gegenden Hafer. In Bayern und Württemberg baut man außerdem Hopfen und Tabak neben wichtigen Futterpflanzen wie Luzerne, Esparsette und Runkel- rüben. In der Gegend von Braunschweig, Quedlinburg, Erfurt und in der Umgegend von Berlin finden sich große Gemüse- und Blumen- gärten. Am Rhein und Main ist der Wein- und Obstbau von hervor- ragender Bedeutung. — Trotz der Zunahme der landwirtschaftlichen Erzeugnisse uermag die einheimische Landwirtschaft den Bedarf nicht zu befriedigen; ver- schiedene Früchte, besonders Getreide, müssen ans dem Auslande in großer Menge eingeführt werden. Dagegen hat im No. des Vaterlandes der Anbau der Kartoffel einen bedeutenden Umfang angenommen, feitbem sie zur Her- stellung von Spiritus und Stärke verwendet wird. Ebenso werden besonders in der Magdeburger Börde und in Brannschweig solche Mengen Zuckerrüben gewonnen, daß Deutschland jährlich für mehr als 200 Mill. Mark Zucker -ausführt. Mit der Landwirtschaft geht die Viehzucht Hand in Hand. Wert- volle Pferde werden besonders in Ostpreußen (Trakehnen), Mecklenburg, Schleswig-Holstein, Westpreußen und Elsaß-Lothringen gezüchtet. Die Rinderzucht ist in den Marschgegenden Norddeutschlands, in Bayern und Württemberg ein wichtiger Erwerbszwcig. Am meisten hat die Schweine- zucht zugenommen. Sie wird im ganzen Reiche, und zwar im mittleren und westlichen Teile stärker als im No. betrieben. Dagegen ist die Schaf- zucht bedeutend zurückgegangen, weil die billigere Wolle aus Australien, Südamerika und dem Kaplande die deutsche Wolle stark verdrängt hat. Geflügel-, besonders Gänsezucht, wird vor allem in Pommern und Mecklen- burg betrieben. Die Bienenzucht, hauptsächlich in Hannover und Schlesien, liefert den vierten Teil des Honigertrages von ganz Europa.
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