Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Badisches Realienbuch - S. 23

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
23 werden. Zn großen Fabriken wird das Holz zu Holzstoff zerrieben; die Stämme werden zunächst zu Klötzchen geschnitten und große Maschinen zerreiben dann die Klötzchen zu Brei. Der Holzbrei wird zusammengedrückt und aus- gewalzt. Unser Pack- und Zeilungspapier ist aus solchem Holzbrei hergestellt. Zn manchen Gegenden wird als Hausindustrie die Herstellung von kleinen Holzgeräten betrieben. Kübel, Holzlöffel, Stühle und Tische schnitzt der Schwarz- wälder mit kunstgeübter Hand; aber auch an kunstvolle Schnitzereien wagt sich mancher. (Schnitzereischulen im Schwarzwald.) Die Bürstenfabrikalion im Wiesen- tal beruht in ihren Anfängen ebenfalls auf dem Holzreichtum des Schwarzwaldes. Schwarzwälder Uhren. Um das Zahr 1640 entstanden im Schwarzwald die ersten Uhren. Alle Teile dieser einfachen Erzeugnisse waren aus Holz geschnitzt, das Werk bestand nur aus drei Rädern. Nachdenkliche Schwarzwälder werden wohl in müßigen Wintertagen diese Uhren zusammengebastelt haben. Aber schon um das Zahr 1700 wurde die Herstellung der Uhren handwerksmäßig betrieben. Durch Hausierer wurden die Schwarzwälder Uhren in alle Welt ge- tragen. Ein Schwarzwälder Uhrmacher, namens Dilger, kam iin 18. Zahrhundert mit seinem Pack Uhren bis nach Paris. Dort sah er sich fleißig bei den welschen Uhrmachern um und brachte manche Berbesserungen mit nach Hause. Allerlei Neuheiten wurden an der Uhr angebracht. Ein Kuckuck oder ein wohlklingendes Schlagwerk verkündigte die Stunden; manche Uhren gaben nicht nur die Stunden, sondern auch Tag und Monat an. An die Stelle der Holzräder traten Messingräder, das Gehäuse wurde reich geschnitzt, auf dem Zifferblatt prangten hübsche Bilder. Große Hilfe fanden die Uhrmacher bei den gelehrten Mönchen des Schwarzwalds. Diese halfen den ländlichen Uhrmachern bei der Berechnung des Werks; sie gaben auch nützlichen Rat beim Bau von Musikinstrumenten, deren Herstellung bald nach der Ein- führung der Uhrmacherei begann. Auch die Musikwerke wurden sehr bald ver- vollkommnet; jetzt klingt aus den Schwarzwälder Musikwerken ein ganzes Orchester, es trompetet, pfeift, geigt, trommelt und bläst. (Musikwerke in Wirt- schaften und auf Zahrmärkten.) Die Schwarzwälder Uhren werden heute in großen Fabriken hergestellt. Maschinen ftangen die Rädchen zu tausenden, bohren die Gewinde und pressen die Gehäuse. Nur das Zusammensetzen der Uhr bleibt der menschlichen Hand vor- behalten. Die Hauptorte der Uhrmacherei fiub Triberg, Neustadt, Furtwangen und Lenzkirch. Bau der Uhr. Aufspeicherung der Kraft in der Uhr. Federkraft. Uhrgewicht. Arbeits- teiluug iu der Uhrmacherei. . Zn den südlichen Schwarzwald wurde von der Schweiz her die Spinnerei und Weberei eingeführt. Das Spinnen wurde von jeher von den Landleuten als Feierabendbeschäftigung ausgeübt. Mit der Zunahme der Bevölkerung wurde es für viele Leute zum Hauptberuf. Außer Hanf imb Flachs wird auch viel Baumwolle versponnen. An die Stelle der Handarbeit trat die Maschine. Die fließenden Gewässer des Gebirges liefern die Kraft für zahlreiche kleine und große Betriebe. Namentlich das Wiesental beherbergt darum eine große Anzahl von Spinnereien, Webereien und Zeugfärbereien. Arten der Gewebe: Baumwollstoffe, Wollstoffe, Leinenstofse, Seidenstoffe. Rohstoffe für jede Art Gewebe. Wie die Kontinentalsperre die badische Uhrmacherei, Spinnerei lind Weberei schädigte.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer