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1. Badisches Realienbuch - S. 40

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
40 3ur Zeit, als auch die höchsten Berge des Schwarzwaldes mit ewigem Schnee bedeckt waren, erfüllten mächtige Gletscher die ganze Bodenseegegend. Die Gletscher furchten die Täler aus und formten aucl, das Becken des Sees. Ais mildere Zeiten kamen, schmolzen die Gletscher und ließen Schutt und Sand zurück. Die reichen Wasser der schmelzenden Eie Massen setzten die Arbeit des Gletschers fort und gruben sich Talrinnen. Die Ablagerungen der Gletscher bildeten Hügelreihen; überall treffen wir in der Seegegend auch große Steinblöcke, die einstens von den Gletschern hierher getragen wurden. Beim Bodanrück teilte sich der große Rheingletscher in zwei Arme, die das Bett des Überlinger- und Zellersees erfüllten. Die Nordküste des Bodensees erfreut sich eines milderen Klimas als das Linzgauer Hügelland. Durch den steilen Gebirgsrand ist das Ufer vor Nord- winden geschützt; zudem verhindert der See die gefährlichen Nachtfröste des Frühlings. Deshalb gedeiht auch hier die Rebe, die die Ufer bekleidet, und der Obstbaum. Der nördliche Linzgau ist ein Getreideland. Auch die Viehzucht steht in großer Blüte; ein besonderer Viehschlag, das Meßkircher Rind, wird hier gezüchtet. 9. Die Leute. Manche Dinge am Bodensee erzählen uns von den ältesten Tagen der Menschen. Zn Höhlen fand man in großen Mengen Knochen von Menschen und ausgestorbenen Tieren; daneben lagen aber aucl) die steinernen Waffen und Geräte dieser Menschen. An verschiedenen Stellen des Ufers stieß man auf die Reste von Pfahlbauten. Das waren Häuser, die auf Holzpfählen im Wasser standen. Die Bewohner der Pfahlbauten ivaren vor Feinden geschützt; sie konnten sich aber auch leicht ihrer Abfälle und ihres Unrats entlebigen. Zn den Schlammschichten des Sees fand man zahlreiche Überreste vom Haushalt der Pfahlbauer. Man konnte aris diesen Abfüllen sich ein Bild machen, ivie die Pfahlbaubewohner sich kleideten, welche Pflanzen sie anbauten, welche Tiere sie jagten, welche Werkzeuge sie benützten. (Was erzählt unser Kehrrichtfaß?) Zur Römerzeit entstanden am See eine Reihe von Städten. Konstanz und Bregenz sind aus römischen Niederlassungen entstanden. ^ Konstanz. Einwohnerzahl 1910: 27000; 1913: 29000. Konstanz war im Mittelalter eine freie Reichsstadt, die einen lebhaften Leinmandhandel betrieb. Durch seine Lage auf der linken Rheinseite zwischen Ober- und Untersee wurde Konstanz zum Durchgangspunkt zwischen Deutschland und der Schweiz. Hier wurden die Güter vom großen Schiff aus in das flache Schiff oder auf den Wagen umgeschlagen. Ein Bischof hatte seinen Sitz in der blühenden Stadt, die während der großen Kirchenversammlung vor 500 Zähren 20000 Fremde in ihren Mauern beherbergte. Als aber Konstanz österreichisch wurde und Zollschranken es von der Schweiz trennten, verlor es seine Bedetrtung und viele Fabriken wurden nach der Schweiz verlegt. Erst in ihrer badischen Zeit blühte die Stadt wieder auf. Zum altertümlichen mit seinem Kaufhaus und seinem schönen Münster gesellt sich ein neues Konstanz mit breiten Straßen, schönen Gebäuden und großen Fabriken. Aus alten Fischerdörfern sind das hübsche Badestädtchen Uberlingen und das schloßbekrönte Meersburg am steilen Felsufer entstanden. Zm Uberlingersee liegt die kleine Znsel Mainau, die inmitten eines Parks von wunderbarer Schönheit das Sommerschloß unseres Landesherrn trägt. Auf der Znsel Reichenau gründete einst der hl. Pirmin ein Kloster. Die Mönche pflegten eifrig Wissen- schaften und Künste; sie bauten Kirchen und sammelten Handschriften. Drei Dörfer liegen auf der rebenbewachsenen Znsel, die in ihren Kirchen noch manche Erinnerung an die Klosterzeit bergen. 10. Verkehr am Bodensee. Eine Bodensee-Gürtelbahn verbindet die Seestädtchen miteinander. Gib die wichtigsten Stationen an! Auf dem Bodensee selbst, der alljährlich viele Fremde anlockt, herrscht lebhafter Schiffsverkehr. Große
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