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1916 -
Bühl (Baden)
: Konkordia-Verl.
- Autor: Mattes, Friedrich Wilhelm, Hüffner, Jakob
- Hrsg.: Jungmann, Ludwig, Kipphan, K., Eisinger, K., Reinfurth, Thomas
- Auflagennummer (WdK): 15
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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Das Reichsland Elsaß-Lothringen.
Größe und Einwohnerzahl. 1 mal das Land Baden. ^8 mal das Volk Baden.
Naturgebiete: Die linke Rheinebene und ihr Gebirgsrand. Das Lothringer
Stufenland.
Das Reichsland besteht aus zwei Teilen
Lothringen
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Lothringen ist von Mosel und Saar, Elsaß von Rhein und Iii bewässert.
Milde Täler und rauhe Höhen, das ist der Grundzug im Klima des
Landes. Die linke Rheinebene liegt im Regenschatten der Vogesen.
Nahrungsquellen der Bewohner. ^3 des Bodens ist der Landwirtschaft
dienstbar; auch der Wald nimmt einen großen Raum ein.
Die Hauptprodukte und ihre Gebiete: Getreide, Hopfen, Tabak
und Hanf: Rheinebene und Moseltal. Wein: Gebirgsrand und Lothringen.
Kohlen: Saargebiet. Eisen: Moselgegend.
Die Hauptindustrie der Reichslande ist die Gewebeindustrie. In Mül-
hausen, Kolmar und Schlettstadt werden Kattune, Barchent und Hemdentuch
hergestellt. Der Mittelpunkt der Eisenindustrie ist das Gebiet um Metz. Im
Anschluß an die Naturprodukte hat sich im Oberelsaß Papier- und Holzindustrie,
Käse- und Lederfabrikation entwickelt.
Dem Verkehr dienen außer den Bahnen drei Kanäle:
Der Rhein-Rhonekanal führt von Straßburg über Mülhausen nach
Besançon.
Der Rhein-Marnekanal führt von Straßburg nach Nancy.
Der Saarkanal verbindet den Rhein-Marnekanal mit der Saargegend.
Die Bewohner der Reichslande sind Alemannen im Elsaß, ^Franken in
Lothringen.
Mitteldeutschland.
Die Rheinische Schieferplatte.
Am Nordende der Oberrheinischen Tiefebene bei Mainz stellt sich dem
Rhein ein Gebirgswall entgegen und zwingt ihn, nach Westen auszuweichen.
Bis Bingen behält der Rhein die westliche Richtung, dann wendet er sich aber-
mals nördlich und durchbricht das Gebirge. In Jahrtausenden hat sich der
Strom ein tiefes schmales Tal von 100 km Länge in das Gebirge eingesägt.
Man nennt das Gebirge das Rheinische Schiefergebirge; es ist ein altes
Gebirge; junge Steine, die es einstens bedeckten, sind längst abgetragen. Schiefer,
Grauwacke, Quarz und Kalk bilden eine gleichmäßige Gebirgsplatte. Der Rhein
und feine Nebenflüsse haben durch ihre tiefen Täler die Platte in einzelne Teile
zerschnitten.