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1. Badisches Realienbuch - S. 75

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
75 Wegen der Nähe der schlesischen Kohlenlager hat sich in Breslau das Eisengewerbe entwickelt. Neben Gießereien und Maschinenfabriken finden sich aber auch Fabriken, die Leder, Musikinstrumente und Möbel herstellen. 4. Die oberschlesische Platte (bei Tarnowitz). Am rechten Oberlauf der Oder liegt eine mäßig hohe, einförmige Landplatte ohne Hügel und Berge. Die Gesteinsschichten dieser Gegend bergen unermeßliche Lager von Kohle und Zink, auch Eisen- und Bleierze finden sich. „Ein einziger Schacht erschließt mitunter Zink, Blei und Eisen zugleich und führt dazu in das Kohlengebirge hinab." Die Ausbeutung und Verwertung der Bodenschätze hat aus der Ober- schlesischen Platte eine reiche Industrie und eine sehr dichte Besiedelung hervor- gerufen. Das oberschlesische Lager liefert die zweitgrößte Kohlenmenge unter den Kohlenbezirken Deutschlands. Die schlesischen Kohlen wandern nach Ostdeutschland, Rußland und Österreich. Ein Kanal verbindet das Kohlengebiet mit der schiffbaren Oder. Von den oberschlesischen Bergwerken stammt auch die Hälfte alles Zinks. Wo noch vor wenigen Jahrzehnten Wälder und spärliche Acker sich dehnten, liegen nun Hochöfen, Eisenwerke, Zinkhütten und Steinkohlenwerke. Große Städte sind schnell emporgewachsen; der Mittelpunkt des Gebietes ist Königs Hütte. Eintrag in die Produktentabelle! Eintrag in die Zndustrietabelle! Vergleiche das Ruhrgebiet mit dem oberschlesischen Gebiet. Norddeutschland. Wenn wir vom bergigen Mitteldeutschland nach Norden wandern, gelangen wir in ein flaches Land, das selten über 100 m Höhe emporsteigt. Das ist die Norddeutsche Tiefebene, die von der Westgrenze Deutschlands bis zur Ostgrenze zieht. Zm Norden schließen Nordsee und Ostsee das Tiefland ab. Norddeutschland ist aber nicht eben wie ein Tisch; durch das große Gebiet ziehen zwei Höhenrücken. Der südliche Höhenrücken begülnt mi.t der Ober- schlesischen Platte und endigt in der Lüneburger Heide. Der seenreiche nördliche Rücken zieht längs der Ostsee durch Ost- und Westpreußen, Pommern, Mecklenburg und Schleswig-Holstein. Bodenbeschaffenheit. Das feste Gesteiil des Bodens liegt in der Nord- deutschen Tiefebene unter einer dichten Lehm- oder einer Sandschicht verborgen. Nur an wenigen Stellen, wo die obere Schicht fortgespült wurde, tritt der Fels zutage. Durch Bohrungen hat man festgestellt, daß Kalk, Kreide und Sandstein die Grundlage bilden. Eingebettet in Sand und Lehm oder hingestreut über die Ebene finden sich zahlreiche Blöcke aus Granit und Gneis (Findlinge, erratische Blöcke). Bei der Oberdeutschen Hochebene hörten wir von mächtigen Gletschern der Eiszeit, die den Boden formten und die niedrigen Höhenrücken aufbauten. Man nimmt an, daß auch die Norddeutsche Tiefebene ehedem von mächtigen Nordlandsgletschern bedeckt war. Zweimal war Ostelbien vergletschert, Westelbien nur einmal. Die beiden Höhenzüge sind die Schuttplätze der Gletscher, die in unendlicher Breite von Skandinavien herströmten. Tiefe Täler wurden von den Eismassen ausgehöhlt; in mächtigen Strömen flössen die Schmelzwasser der Gletscher am Moränenwall nach Westen, bis sie später einen Durchbruch nach Norden fanden. Die Tierwelt, die zur Eiszeit Norddeutschland bewohnte, gleicht der nordischen Tierwelt der heutigen Zeit; das beweisen zahlreiche Knochenfunde. (Vergleiche die Linzgauer Berge mit dem südlichen Höhenrücken Norddeutschlands!)
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