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1916 -
Bühl (Baden)
: Konkordia-Verl.
- Autor: Mattes, Friedrich Wilhelm, Hüffner, Jakob
- Hrsg.: Jungmann, Ludwig, Kipphan, K., Eisinger, K., Reinfurth, Thomas
- Auflagennummer (WdK): 15
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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Das Znselreich Japan.
45 mal Badeil. 68 Millionen E.
Das Land. Lage im Gradnetz, Grenzen nach der Karte. Das japanische
Inselreich bildet einen Bogen vom Ochotskischen Meer zur Halbinsel Korea;
der eingeschlossene Meeresteil heißt das Japanische Meer.
Die Hauptinseln sind Jesso, Hondo, Kiuschiu.
Japan ist ein Gebirgsland; zahlreiche B ulk ane sind den Gebirgen auf-
gesetzt oder steigen unmittelbar aus der Ebene hervor. (Bruchränder; über die
eingesunkenen Landschollen flutet das Meer.)
Der mächtigste Vulkan Japans ist der kegelförmige Fuschijama, der als
Göttersitz verehrt wird und auf zahlreichen Bildern wiederkehrt.
Die Bewässerung des Landes ist gut; größere Flüsse konnten sich freilich
nicht entwickeln.
Das Klima Japans ist milder als
das Chinas; denn auch die Winter-
winde wehen über das Meer, ehe sie
nach Japan kommen. Die Ostseite
der Inseln wird von einem warmen
Meeresstrome bespült. (Welches Land
Europas liegt auf den gleichen Breite-
graden wie Japan?) Immergrüne
Gewächse und Laubhölzer wachsen in
den Küstengegenden; die Höhen werden
von Nadelwäldern bedeckt. Angebaut
werden Tee, Reis und Baumwolle.
In den Wäldern finden sich die wert-
vollen Kampfer- und Lackbäume.
Die Leute. Die Japaner gehören
gleich den Chinesen der mongolischen
Rasse an. Bis in die jüngste Zeit sind
sie Schüler der Chinesen gewesen; sie
übertreffen ihre Lehrer aber an Tat-
kraft und Lernbegierde. Deshalb ver-
schlossen sie sich auch den europäischen
Einflüssen nicht. Schon vor 60 Jahren
traten sie in Handelsbeziehungen zu
Europa und Amerika. Heer- und . . ... ^ ~ f,..
r~ i i r rc-'t < , . Wie der japanische Maler den Fusämama zeichnet.
Schulwesen, Eisenbahnen und Indu-
strie wurden nach europäischem Vorbild umgestaltet. Gleichzeitig siiid sie eifrig
bestrebt, alle Gegenstände, die sie ehedem einführen mußten, im Lande selbst her-
zustellen. Seit sie Rußland und China in heftigen Kämpfen besiegten, wächst
ihre Machtstellung in Asien. Der Herrscher des Landes ist der Mikado; seit
1889 besitzt Japan eine Verfassung.
Die wichtigste Erwerbsquelle des Japaners ist die Landwirtschaft; als
Nahrungsmittel sind neben Obst, Reis und Gemüse die Fische von großer
Bedeutung. Auch in Japan zwingt die dichte Bevölkerung zu äußerst sorg-
fältigem Anbau des Landes.