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1. Badisches Realienbuch - S. 202

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
I 202 Bauer kannte noch keine Metalle, sondern benutzte nur Steine zur Herstellung seiner Handwerkszeuge. Er war ein eifriger Zager, der den mächtigen Urstier, das Wildschwein und das stattliche Elentier, einen großen Rothirsch, jagte. Erst allmählich wurde ans dem Läger und Fischer ein Ackerbauer, der auch bald das Kupfer als erstes Metall verwerten lernte. Da sich das Kupfer zur Herstellung von Waffen zu weich erwies, verschmolz man es mit Zinn zu Bronze. Schmelz- tiegel und Gußformen dazu waren meistens aus Ton und Sandstein gefertigt. Zn jenen grauen Urzeitstagen schon war der Hund das allgemeinste Haus- tier, der treue Wächter und Begleiter des Menschen. Allmählich erst lernte der Pfahlbauer aus verschiedenen Wildformen Rinder, Pferde, Schweine, Schafe und Ziegen züchten. Sein neuer Viehbestand gab ihm auch neue Nahrungsmittel. Noch fehlte es aber der Pfahlbauersfrau am nötigen Geschirr zum Aufbewahren der Milch. Getrocknete Tontöpfe ließen die Flüssig- keiten durchsickern, Holz- und Steingefäße waren be- schwerlich herzustellen. Da kam der Zufall zu Hilfe. Vor dem häuslichen Herd stand ein Korb, dessen Znnemvand mit feuchtem Ton ausgestrichen war. Ein Funke entzündete zufällig das Flechtwerk und zerstörte es. Der gebrannte, irdene Topf blieb zurück. Bald lernte man auch Teller, Schüsseln, Becher mit der Hand aus Ton formen und brennen. Gegenstände aus Eisen zu fertigen, war dem Pfahlbauer fast unbekannt. Erst unsere eigentlichen Vorfahren, die Ger- manen, lernten den hohen Wert des Eisens schätzen und verwerten. Die erste Kunde über sie und ihr Land verdanken wir vor allem dem römischen Geschichts- schreiber Ta eitu s. 2. Das Land. Germanien hieß ihr Land. Es war von dichtem Urwald bedeckt. Aus den feuchten Gründen der Ebene erwuchsen mächtige Riesenbäume: Eiche, Esche, Erle und Ulme; auf den Höhen der Mittelgebirge rauschten Buchen und Linden. Breite, uneingedämmte Ströme überschwemmten weite Strecken Landes, so daß in den Niederungen große Sümpfe und Znseln oder „Werder" entstanden. Die Luft war rauh, feucht und nebelig. Die schweigende Einsamkeit der Wälder wurde nur von dem Gebrüll des Elentiers und des Urs, einem Wild- rind von bedeutender Körpergröße, dem Gebrumm der Bären, dem Geheul der Wölfe und dem Grunzen der Wildschweinherden unterbrochen. Auf Weideplätzen an Waldlichtungen grasten Pferde, Rinder, Ziegen und Schafe. An solchen lichten und trockenen Stellen gab es auch Ackerland. Und wo am „Bach", am „Brunn", am „Born", im „Bruch", im „Ried", an der „Lach" oder „Loch" der Germane sich ansiedelte, benannte er seine Flur oder seine Niederlassung nach der Beschaffenheit des Bodens. 3. Aussehen und Eigenschaften der Germanen. Die Germanen zeichneten sich ans durch hohen Wuchs, Kraft und Gewandtheit des Körpers, helle
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