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1. Badisches Realienbuch - S. 306

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
306 Nahrungsmittel und Wohnungen. Schlimm erging es den Arbeitern und ihren Familien bei Krankheiten, Unfällen oder im Alter. Auch in schlechten Geschäfts- zeiten, wo die Fabriken still standen, kamen die Arbeiterfamilien in große Not. Arbeitslosigkeit erregte Unzufriedenheit. Da beschloß der Kaiser durch die Arbeiter- schußgesetzgebung zu helfen. 2. Die Arbeiterschutzgesetzgebung. Am 17. November 1881 unterbreitete Fürst Bismarck dein Reichstag folgende „Kaiserliche Botschaft": Die Heilung der Schäden wird nicht ausschließlich im Wege der Unterdrückung, sondern gleich- mäßig auf dem der Förderung des Wohles der Arbeiter zu suchen sein. Wir halten es für unsere kaiserliche Pflicht, dem Reichstage diese Aufgabe von neuem ans Herz zu legen und würden mit um so größerer Befriedigung auf alle Er- folge, mit denen Gott Unsere Regierung sichtlich gesegnet hat, zurückblicken, wenn es uns gelänge, dereinst das Bewußtsein mitzunehmen, dein Vaterlande neue und dauernde Bürgschaften seines inneren Friedens und den Hilfsbedürftigen größere Sicherheit und Ergiebigkeit des Beistandes, auf den sie Anspruch haben, zu hinterlassen." Und Fürst Bismarck fügte hinzu: „Geben Sie dem Arbeiter, solange er gesund ist, Arbeit, wenn er krank ist, Pflege, wenn er alt ist, Versorgung!" Daraufhin kamen die Kranken-, Unfall-, Invaliditäts- und Altersver- sicherungen zustande, die viel Not und Elend linderten. Das Deutsche Reich war das erste Land der Erde mit solchen Fürsorgeeinrichtungen. Die Krankenversicherung verpflichtet alle Arbeiter zum Beitritt in eine staatliche Krankenkasse. Im Krankheitsfälle gewährt sie freie ärztliche Behand- lung, die nötigen Heilmittel und ein Krankengeld. Der Versicherte zahlt zwei Drittel der Beiträge, der Arbeitgeber den Rest. — Die Unfallversicherung gewährt jedem in einem gewerblichen Berufe verunglückten Arbeiter kostenlose ärztliche Behandlung und im Falle der Erwerbsunfähigkeit eine Rente. Die Versicherungsbeiträge hat der Arbeitgeber zu leisten. — Die Invaliden- und Altersversicherung sichert erwerbsunfähigen und über 70 Jahre alten Arbeitern eine Rente. In die Kosten teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichmäßig. 8. Die ersten deutschen Kolonien. Die starke Bevölkerungszunahme des Deutschen Reiches und der Übergang Deutschlands vom Ackerbaustaat zum Industrie- staat machten den Erwerb ertragsfähiger Länder iin Auslande nötig. Seit 1884 beteiligte sich das Reich an der Aufteilung der Welt. Es nahm nacheinander in Besitz: Deutsch-Südwestafrika, Togo, Kamerun, Deutsch-Ostafrika, das Kaiser- wilhelmland, den Bismarckarchipel und die Marschallinseln. Deutschland war dauüt in die Reihe der Kolonialstaaten eingetreten. Zum Nachdenken und Üben. t. Stelle nach deinen Geographie-Tabellen diejenigen Länder znsaminen, die von Deutschland Waren beziehen! 2. Welches sind die Hauptausfuhr- artikel Deutschlands? 3°. Welches war wohl der Grund des wirtschaftlichen Aufschwungs Deutschlands »ach 1870? 4. Gib die größten Industriegebiete und -orte Badens und Deutsch- lands an! 5. Wie sorgen große Fabriken für ihre Arbeiter (Krupp!)? 6. Sprich dich über die Zweckmäßigkeit der Fürsorgeeinrichtungen aus! 7. Warum braucht Deutschland Kolonien? 8. Stiche die deutschen Kolonien in deinem Atlas auf! 9. Gib an, was Deutschland aus den einzelnen Kolonien bezieht! 10. Welches sino die fruchtbarsten deutschen Kolonien? 66. Die Reichsgründer. 1. Kaiser Wilhelm I. 1797—1888. Iu dem freundlichen Greise verkör- perte sich die deutsche Geschichte des vergangenen Jahrhunderts. Er war Zeuge einer großen Zeit gewesen. In seine Jugend fiel die Auflösung des alten
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