Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 4

1890 - Breslau : Goerlich
I 4 vorherrscht. In den freundlichen Thälern sind Hammerwerke und Schmelz- hütten angelegt. Unten in den Tiefen der Erde hacken und sprengen die Berg- leute, über ihnen feuern und schmieden die Hüttenleute, und in den Wäldern, haben Holzfäller und Köhler ihre Arbeit. Das schönste Thal des Unterharzes ist das Bodethal bei der Roßtrappe. Hier erheben sich die steilen Felswände so hoch, daß man leicht schwindlig wird, wenn man in das Thal hinunter sieht, in welchem die Bode brausend über große Blöcke fließt. Am Ende des Thales befindet sich ein hochragender Felsen, auf dessen Rande man eine riesengroße, in Stein gehauene Hufeisenform zeigt. Wie die Sage erzählt, wurde hier einst eine Prinzessin von einem wilden Riesen verfolgt und wagte auf der Flucht den furchtbaren Sprung von diesem Felsen nach dem gegenüber liegenden Hexentanz- platz. Der Huf ihres Pferdes drückte sich tief in den Felsen ein, der davon den Namen Roßtrappe erhielt. f. Die lange Gebirgskette, welche die Tiefebene im Norden von den Hochebenen Süddeutschlauds scheidet, setzt sich nach Westen fort im Rhön- gebirge, dem Spessart, dem Vogelsberge, dem Taunus und endet jenseits des Rheines im Hunsrück. Die Rhön, der Vogelsberg und der Westerwald sind gleichsam wie eine Schutzmauer vor das Thal des Main und des Rhein hingebaut; sie halten die kalten Nordwinde ab und sammeln die übermächtigen Regenmassen. Daher ist das Klima auf diesen Gebirgen rauh, und die Feldfrüchte gedeihen nur kärglich. Besonders auf dem Rhöngebirge sind die Bewohner sehr arm und müssen oft bittern Hunger leiden; aber sie ertragen ihr Los mit Gottergebenheit und Zufriedenheit. Dieser Gebirgskette sind nach Norden vorgelagert: die Wesergebirge, der Teutoburger Wald, der Haarstrang, der Westerwald, das Siebengebirge, das Eifelgebirge und das Hohe Venn. g. Längs des Rheines, nur durch den Neckar von einander getrennt, ziehen sich der Odenwald und der Schwarzwald von Norden nach Süden. Der Schwarz rvald führt seinen Namen von den dunkeln Tannenwaldungen, mit welchen seine Kronen und Abhänge bewachsen sind. Der südliche Teil des Schwarzwaldes ist rauh und wild, so daß die Kirschen erst im September reif werden; nach Norden zu senkt sich das Gebirge, hat ergiebigen Boden und ist mit Korn, Obstbäumen und Weintrauben bepflanzt. Die Bewohner des Schwarzwaldes fällen Holz und schnitzen viele Holzwaren, fertigen besonders Uhren, die bis nach Amerika und Australien gehen. Aus der linken Rheinseite zieht sich der Dasgenwald (die Vogesen) hin. Der höchste Berg im Schwarzwald ist der Feldberg (1500 m), im Wasgenwalde der Sulzer-Belchen (1400 ra). 3. Das süddeutsche Heöirgsland. h. Vom Fichtelgebirge zieht sich nach Südosten der Böhmerwald, der mit hohen Tannenwäldern bedeckt und wenig bewohnt ist; der höchste Berg ist der Arber (1500 m). Nach Südwesten zieht sich vom Fichtelgebirge der Fränkische Jura, der zum größten Teile aus Kalk besteht; an diesen schließt sich in südwestlicher Richtung der Schwäbische Jura oder die Rauhe Alb, von deren Bergen der Hohenzollern und der Hohenstaufen besonders berühmt sind. Während das Flußgebiet der Regnitz oder die fränkische Hochebene große Sandstrecken, Kiefernwälder und magere Felder ausweist, ist das Flußgebiet des Neckar oder die schwäbische Hochebene sehr fruchtbar und gut angebaut. i. Zwischen den Alpen und der Donau breitet sich die bayerische Hoch- ebene aus. Ihr Klima ist rauh und feucht; denn die Alpen halten die
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer