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1. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 59

1890 - Breslau : Goerlich
59 Ii Später versuchten bte Römer, die Deutschen langsam an ihre Sitten und ihre Herrschaft zu gewöhnen. Römische Kaufleute kamen ins Land, brachten schöne Kleider, Waffen und goldene Geräte; dafür tauschten sie Felle der Tiere, Haare der Mädchen und Frauen und den kostbaren Bernstein ein. Dann bauten sich die Römer feste Burgen, Kaufleute und Handwerker ließen sich nieder, und römische Städte entstanden in Deutschland. Junge deutsche Männer traten in das römische Heer und erhielten reichen Sold und hohe Stellen. Wenn deutsche Stämme ein- ander bekämpften, halfen die Römer einem Teile, um dann beide zu verderben. So unterwarfen sie sich allmählich das Land zwischen Rhein und Elbe. 3. Don dem Kampf gegen Uarus. Als Statthalter dieser Provinz setzten sie den stolzen und habsüchtigen Varus ein. Dieser suchte mit Gewalt römische Sprache und Sitte in Deutschland einzuführen, trieb die Abgaben mit großer Härte ein und ließ freie Deutsche geißeln und hinrichten. Dadurch wurde große Unzufriedenheit unter den niederdeutschen Völkern erregt. Niemand fühlte die Schmach des Volkes tiefer als Hermann, der Sohn eines deutschen Fürsten aus dem Stamme der Cherusker. In seiner Jugend hatte er in dem römischen Heere gedient und so die römische Kriegs« kunst kennen gelernt, vom Kaiser Augustus sogar das römische Bürgerrecht erhalten; dennoch haßte er die Römer und suchte ihre Herrschaft abzu- schütteln. Im Jahre 9 nach Christus erhielt Varus die Nachricht, daß die deutschen Völkerstämme, die an der Weser wohnten, einen Aufstand gegen die Römer unternommen hätten. Varus stand an der unteren Ems und zog mit seinem Heere durch den Teutoburger Wald, um an den Ort des Aufstandes zu gelangen. In den Schluchten und Engpässen des Teutoburger Waldes konnte das römische Heer nur langsam vorrücken; durch lang anhaltenden Regen war der sumpfige Boden unwegsam. Bogen und Pfeile waren unbrauchbar geworden. Plötzlich stürmten von den umliegenden Anhöhen die Deutschen auf die er- matteten Römer; von vorn, von den Seiten, vom Rücken wurden diese an- gegriffen. Am dritten Tage endlich unterlagen die Römer vollständig. Nach verzweifelter Gegenwehr wurde das ganze römische Heer vernichtet; Varus stürzte sich in sein Schwert, um nicht lebendig in die Hände der Deutschen zu fallen. Viele der gefangenen Römer wurden den Göttern geopfert, die übrigen zu harter Knechtschaft verurteilt. Als in Rom die Nachricht von der Niederlage im Teutoburger Walde eintraf, gerieten die Römer in große Angst. Sie glaubten, die gefürchteten Deutschen würden über die Alpen kommen und Italien verwüsten. Der Kaiser Augustus rief händeringend aus: „Varus, gieb mir meine Legionen wieder!" und ließ sich zum Zeichen der Trauer einige Monate Bart und Haare wachsen. Die Deutschen aber begnügten sich, die römischen Festungen am Rhein, der Weser und der Elbe zu zerstören und die Denkmäler römischer Herrschaft zu vernichten. 3. Die Völkerwanderung. Attila. 1. Veranlassung.. Um das Jahr 375 nach Christus entstand unter den deutschen Volksstämmen eine große Bewegung; viele Völker verließen ihre Wohn- sitze und suchten neue auf. Diese Bewegung nennt man die Völkerwanderung. Die Veranlassung zur Völkerwanderung gab ein Einfall der Hunnen. Dieses wilde, häßliche Reitervolk kam aus Asien. Von früher Jugend gegen Hitze und Kälte und gegen alle Beschwerden abgehärtet, schweiften die Hunnen
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