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1. Diesterwegs Realienbuch - S. 80

1913 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
80 eigentliche Halbinsel (Mittel- und Süditalien), o) die Inseln. — a) Oie Po- Tiefebene: früher große Meeresbucht, jetzt ausgefüllt durch Gletscherschutt und Flußschlamm, wächst immer mehr nach Osten vor (fortwährend sich bildende Nehrungen, dahinter Strandseen oder Lagunen, allmählich festes Land — Venedig, Navenna!): reiche Bewässerung durch Flüsse (Po mit Tessin, Adda, Mincio: Etsch) und Seen (Lago Maggiore, Eomersee, Gardasee),- geschützte Lage gegen Norden und Süden (nicht zu kalt und nicht zu heiß),- reichliche Niederschläge (vielfach auch künstliche Bewässerung), daher die Tiefebene außerordentlich fruchtbar, mit reichen Erträgen: auf Ackern Weizen, Neis, Mais („Rornkammer Italiens"): auf wiesen saftiges Gras (sechsmal und öfter im Jahre zu mähen), blühende Viehzucht (Büffel, Esel, Maultiere), besonders aber Geflügelzucht,- in Hainen Maulbeerbäume, Lorbeer, Mgrten, Zupressen, Pinien, Palmen,- an kühleren hängen: Eichen, Buchen, edle Rastanien, und überall von Baum zu Baum der rankende wein,- in den ge- schützten Seengebieten (wunderbare Paradiese!) Orangen, Oliven, Mandeln. Zn der Po-Tiefebene die dichteste Bevölkerung, die größten Städte: Turin, Mailand, pavia, Mantua, Verona, Padua, Parma, Bologna, Venedig. — b) Oie eigentliche Halbinsel: durchzogen vom Apennin, Ralk- gebirge (Marmor!), arm an Wald und Erzen, meist öd und schroff (Abruzzen), fast 3000 m hoch. Westlich am Apennin vorgelagert und eingebuchtet herrliche kleine Tiefebenen: die paradiesische Riviera (San Remo, Genua), die T i e f - ebene des Arno (Florenz, Pisa, Livorno), die Tiefebene des Tiber (Rom) und die von Ra mp an ien (Neapel). Infolge des warmen Rlimas (im Sommer freilich oft heiß und trocken), auch infolge künstlicher Bewässerung überall große Fruchtbarkeit, fleißige Ausnutzung durch gartenmäßige Bebauung. — Die Gft- feite des Apennin meist rauh, im Winter sogar recht kalt, längst nicht so fruchtbar wie der westen. — Leider hat der Westen drei schlimme Schatten seiten: l. heiße Glutwinde aus Afrika (der Schirokko),- 2. gefürchtete Fieber- dünste in den Sumpfniederungen, namentlich südlich von Rom (die Maremmen und pontinischen Sümpfe),- 3. vulkanische Erschütterungen, Erdbeben (Vesuv bei Neapel 1200 m, furchtbarer Ausbruch im Jahre 79 n. Ehr., Verschüttung von herkulanum, Pompeji und Stabiae).— c) Oie Inseln meist stark vulkanisch und unfruchtbar. Nur Sizilien stellenweise recht fruchtbar, daher viel Getreide, Wein und Südfrüchte, sogar Mandeln, Granaten, Feigen und Datteln, dazu Baumwolle und Zuckerrohr. Sizilien liefert auch viel Schwefel (neun Zehntel des ganzen Bedarfs),- dichte Bevölkerung, volkreiche Städte (Palermo, Messina, Sgrakus): der Ätna (über 3000 m) richtet oft verderben an. Sardinien unfruchtbar und ungesund,- Bergbau auf Zink und Blei. Eorsika (franz.),- Elba (Nap. I. gefangen): Malta (engl.). wirtschaftliches. Erwerbsquellen: Acker- und Gartenbau (Gemüse, Rartoffeln, Hülsenfrüchte, Tabak, Gbst, Wein, Oliven, edle Rastanien soliven- öl ersetzt Lutter, Rastanien oft das Lrotf): Viehzucht (Büffel, Esel, Schafe, Ziegen): Geflügelzucht,- Fischerei (Sardellen, Rorallen): Bergbau (Schwefel): Industrie gering (da Eisen und Rohle fehlen): Seiden- und Wollspinnerei und -weberei: Marmorsteinbrüche (Earrara: Denkmalskunst). Handel und Ver- kehr: lebhaft in und an den zahlreichen Häfen,-- bequeme Verbindung durch mühsam angelegte Eisenbahnen nach Deutschland, Frankreich und Österreich. Ausfuhr: Südfrüchte, Gemüse, Wein, Eier, Marmor,- Einfuhr (aus Deutsch- land): Rohle und Industrieerzeugnisse. Staatliches und Rulturelles: vereinigtes Rönigreich Italien: halb so groß wie Deutschland, 34 Mill. Einwohner, volksdichte 117,- Bewohner
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