Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Diesterwegs Realienbuch - S. 86

1913 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
86 griechische Halbinsel kreuz und quer (pindusgebirge, Olgmp). An der brüste des Schwarzen Meeres breiten sich einige Tiefebenen aus. vie Zlüffe der Halbinsel sind kurz und wenig bedeutungsvoll (Morawa zur Donau, Maritza mit Trgene zum Ägäischen Meer). Rlima und wirtschaftliches: vie Vonaugegend und die Tiefebenen des Ostens haben kontinentales Mima, rauhe und strenge Winter, doch milde Sommer,- zu allen Seiten des Jahres ausreichende Niederschläge: daher in den Niederungen reichliches Getreide, in geschützten Tälern große Haine von pflaumen- und anderen Obstbäumen, am Südabhange des Balkan (in Bulgarien) sogar ausgedehnte Nosenzucht (5000 kg Nosen 1 kg Rosenöl). Die höhen des westens werden vom Mittelmeer beeinflußt, sie sind meist warm, im Sommer sogar heiß und leider sehr trocken, daher das Sand ohne rechten Pflanzenwuchs, nur Schaf- und Ziegenzucht gestattend,- die Bewohner arme Hirtenvölker, der Schafspelz die stehende Rleidung, Schaffleisch die ständige Rost. vie südlichen Rüsten und die Inseln zeigen neben Wärme und Hitze mehr Feuchtigkeit und liefern Tabak (türkischer Tabak), wein (griechischer wein, Rorinthen, Rosinen), Oliven, Apfelsinen, Zitronen, Zeigen, Maulbeerbäume. Erwerbs- quellen: Getreidebau im Norden und Nordosten (in Bulgarien und Rumä- mien): Schweinezucht im Nordwesten (in Serbien und Bosnien),- Schaf- und Ziegenzucht auf den höhen,- Rosenzucht, Obst- und Weinbau, Seiden-, woll- und Baumwollweberei (türkische Seide und Teppiche) in den Tälern und den sonnigen, feuchten Niederungen,- Zisch er ei und Gewinnung vonschwämmen an der Rüste und auf den Inseln (griechische Schwämme). Handel und Verkehr: lebhaft nur am Meere, im Innern kaum bemerkenswert, da das Land oft nicht weg noch Steg hat,- nur im nörd- lichen und östlichen Teile gibt's Lahnen (Grientbahn über Belgrad—sofia— Adrianopel—ronstantinopel usw.). Rein Erwerbszweig recht blühend, alle mehr oder weniger vernachlässigt, alles noch im werden, in den ersten Anfängen der Rultur, gefährlich für jeden Raufmann, jeden Reisenden (Räubervölker): erst in jüngster Zeit sind die Völker aufgewacht und suchen Anteil zu erlangen an der Rultur der anderen Völker, daher ihr haß gegen die Türken, daher ihr gemeinsamer Rampf gegen den eingedrungenen Erbfeind, der die Balkanvölker in langer Rnechtschaft erhalten hat. Leider aber haben die Bundesgenossen hinterher die Waffen gegeneinander gekehrt und haben dem Türken wieder freie Bahn geschaffen zum Vordringen über die bereits gezogenen Grenzen (nach Adrianopel),- damit ist jedenfalls das Zeichen gegeben zu späteren neuen Rümpfen. Staatliches: vie Balkanhalbinsel birgt ein buntes Völker- und Staaten- gemisch. a) D ö I i e r : Slawen (Bulgaren, Serben und Montenegriner), Alba- nesen oder Arnauten (in Albanien), Griechen (in Griechenland und Mazedonien), Türken oder Osmanen (in der Türkei), b) Staaten: Griechenland, Albanien, Montenegro, Serbien, Bulgarien und Türkei (Bosnien, Herzegowina und der schmale Rüstenstreifen Dalmatien gehören zu Österreich), wie die Länder nach dem letzten Zriedensschluß un- gefähr abgegrenzt sind, mag die beigegebene Rarte zeigen, doch sind die Grenzen noch nicht überall feststehend, namentlich nicht zwischen Bulgarien und der Türkei: auch ist zu sagen, daß die verschiedenen Volksstämme keineswegs durch die politischen Grenzen geschieden sind, oft wohnen in einem Staate fast alle der genannten Völkerschaften durcheinander, und damit ist leider immer wieder der Anlaß zu Rampf und Streit gegeben. Der Religion nach sind die Türken mohammedanisch, die übrigen Völker griech.-kath.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer