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1. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 29

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Neubau Preuens. 29 ratur gepflegt, und weltbrgerliche Gesinnung war allgemein verbreitet gewesen. Jetzt hatte der Zusammensturz der berkommenen Ordnung sie gelehrt, da eine Nation, die nicht treu und fest zu ihrem Volkstum und zu ihrem Staate steht, untergehen mu; die Schmach der Fremd-Herrschaft hatte das erloschene nationale Ehrgefhl wieder aufflammen lassen; in der Zeit der tiefsten Demtigung erwachte wieder das Be-wutsein der Pflicht gegen den Staat, die Erinnerung an die Grotaten frherer Zeiten, die Hoffnung auf die Neubegrndung eines machtvollen preuischen Staates, zugleich aber auch eines neuen deut-scheu Kaiserreiches. So bildeten sich denn Vereine, um die patriotische Gesinnung zu nhren und zu verbreiten, wie der sogenannte T u g e n d b u n d , der in Knigsberg zusammentrat. Es fehlte nicht an Denkern und Dichtern, welche diese Gesinnung strkten, belebten und in immer weitere Kreise trugen. Zwar von den Fürsten der deutschen Dichtkunst war der eine, Schiller, dessen letztes vollendetes Werk das Freiheitsdrama Tell" gewesen war, im Jahre 1805 gestorben; Goethe aber, so deutsch er im tiefsten Grunde war, konnte sich fr den Gedanken einer Volkserhebung nicht erwrmen. Aber jetzt trat ein neues Geschlecht auf das Feld. Der Philosoph Fichte hat 1808 seine begeisternden Reden an die deutsche A^er^und Nation" in Berlin gehalten; nicht minder unbekmmert um franzsische Denker Spione, suchte der Theologe Schleiermacher durch seine Predigten den nationalen Geist zu krftigen; Friedrich Ludwig Jahn, der Schpfer der Turnkunst, schrieb sein Buch vom deutschen Volkstum". Heinrich von Kleist, der Dichter der Hermannsschlacht" und des Prinzen von Homburg", begleitete den sterreichischen Krieg von 1809 mit Vaterlandsliedern, aus denen ein flammender Patriotismus hervor-loderte. Leider starb er zwei Jahre spter durch eigene Hand. Als nun im Jahre 1813 der glhend ersehnte Krieg fr die Freiheit losbrach, da lieen Theodor Krner, der als Ltzowscher Jger im August 1813, kaum zweiundzwanzig Jahre alt, bei Gadebusch in Mecklenburg den Heldentod starb, und Max von Schenkendorf, den man den deutschen Kaiserherold genannt hat, ihre Lieder ertnen; da dichtete Friedrich Rckert die geharnischten Sonette"; da erhob seine Stimme Ernst Moritz Arndt, der auf dem damals noch schwe-dischen Rgen geboren und 1812 der Begleiter des Freiherrn vom Stein in Rußland war, ein kerndeutscher Mann, der auch durch seine kleineren Prosaschriften, wie den Soldatenkatechismus" und die Schrift der Rhein, Deutschlands Strom, aber nicht Deutschlands Grenze" die grte Wirkung ausbte^/
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