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1. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 5

1907 - Detmold : Meyer
Die italienischen Küsten und lähmten den römischen Handel. Mit großen Opfern bauten setzt die Römer in kurzer Zeit auch eine Flotte. Sie kämpften und siegten nun auch auf der See und fuhren dann sogar über das Mittel- meer, um die Karthager in Afrika anzugreifen. Nach langer, tapferer Gegen- wehr mußte Karthago endlich den Widerstand aufgeben und seine Be- sitzungen auf der Insel Sizilien an Rom abtreten. — Allein schon nach kurzer Zeit kam es zum zweiten Punischen Kriege (218—201). In Karthago war eine Heldenfamilie, welche erkannte, daß Rom und Karthago nicht nebeneinander bestehen konnten. Der größte Mann dieser Familie war Hannibal. Schon als neunjähriger Knabe hatte er seinem Vater schwören müssen, daß er Rom ewig hassen wolle, und er hat seinen Schwur gehalten. In dem silberreichen Spanien, welches den Karthagern zum Teil gehörte, wurden starke Heere gesammelt und ausgebildet. Im Jahre 218 zog dann Hannibal mit einem mächtigen Heere durch das heutige Frank- reich und über die schneebedeckten Alpen nach Oberitalien. Die dort wohnen- den Kellen schlossen sich ihm teilweise an. In einer Reihe von gewaltigen Schlachten wurden die Römer besiegt; große römische Heere wurden fast völlig vernichtet, tind das Römische Reich schien verloren zu sein. Allein Karthago unterstützte den großen Feldherrn nicht genügend, und so mußte dieser nach Afrika zurückkehren, wo ihn die Römer endlich völlig besiegten. Karthago wurde fast aller seiner Besitzungen im westlichen Mittelmeer be- raubt, und aus der gewaltigen Seemacht wurde eine wehrlose Kaufmanns- stadt. Doch auch das sollte sie nicht bleiben. Rom begann den dritten Punischen Krieg (149 — 146). Die ganze Bürgerschaft von Karthago zeigte sich jetzt im höchsten Grade mutig und opferwillig; aber die Stadt wurde bezwungen und in einen Aschenhaufen verwandelt. Rom war nun die Alleinherrscherin über das westliche Mittelmeer und die angrenzenden Länder. — In derselben Zeit dehnte sich die römische Macht auch nach Osten hin aus. Hier hatten sich aus dem Reiche Alexanders des Großen drei Reiche gebildet, das mazedonische, das syrische und das ägyptische. Alle wurden allmählich von den Römern überwunden. Dadurch wurde auch Palästina ein römisches Land. Nach Alexanders Tode hatte es an- fangs abwechselnd unter ägyptischer und syrischer Herrschaft gestanden. Als aber der Syrerkönig Antiochus Epiphanes die Juden zum Götzendienste zwingen wollte, erhoben sie sich unter den heldenhaften Makkabäern und machten sich frei. Bald darauf schlossen sie ein Bündnis mit den Römern. Als später in dem makkabäischen Herrscherhause blutige Kämpfe ausbrachen, eroberten die Römer die Stadt Jerusalem und das ganze Land. Von nun an gaben sie dem Lande die Regierung; 40 Jahre vor Christi Geburt setzten sie den Edomiter Herodes zum Könige von Judäa ein. 5. Nom als Weltmacht. In langsamem Vordringen hatten die Römer alle Völker unterjocht, mit denen sie in Berührung kamen. Wenn- gleich ihre Herrschaft hart war, so wurden sie durch dieselbe doch in mehr- facher Beziehung segensreich für die Unterworfenen. Durch treffliche Straßen verbanden sie die einzelnen Teile ihres Reiches. Dadurch wurde Handel und Verkehr belebt und der Wohlstand gehoben. Dazu führten die Römer überall feste Ordnungen und Gesetze ein und gewöhnten die Völker daran, sich ihnen zu fügen. Selbst in den Zeiten des Verfalls wirkten die römischen Gesetze noch segensreich, wie wir das in der Apostel- geschichte wiederholt lesen können. Die wahre Gerechtigkeit hat Rom der
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