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1. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 19

1907 - Detmold : Meyer
19 3. Mohammeds Sitten lehre. Eine Menge äußerer Handlungen werden als gute Werke aufgezählt. Der Gläubige soll z. B. jeden Lag fünfmal beten, sich häufig waschen, oft fasten, den Freitag heiligen, kein Schweinefleisch essen, Almosen geben. Die heiligste Pflicht ist ober die Be- kämpfung der Ungläubigen, bis Mohammeds Lehre überall ausgenommen sein wird. 4. Weitere Ausbreitung des Mohammedanismus. Nach Moham- meds Tode setzten seine Nachfolger, welche Kalifen genannt wurden, das Eroberungsmerk fort. Persien, Syrien, Palästina, Ägypten und ganz Nord- afrika wurden in kurzer Zeit erobert. Von Afrika aus drangen sie ebenfalls bald in Europa ein. In dem Westgotenreiche in Spanien herrschte schon seit längerer Zeit Zwietracht. Da rief einer der dortigen Machthaber den arabischen Statthalter in Nordafrika zur Hülse. Im Aufträge desselben kam sein Unterfeldherr Tarik nach Europa herüber. Dieser setzte sich zunächst auf dem Felsen fest, der nach ihm Gibraltar, d. h. Berg des Tarik, heißt, und eroberte nach und nach ganz Spanien. Von dort drangen die Mohammedaner oder Mauren weiter nach Osten vor, bis ihrem Siegesläufe im Frankenlande Einhalt geboten wurde. Der Hausmeier Karl Martell errang bei Tours und Poitiers einen herrlichen Sieg über sie (732). In Spanien hielt sich aber die Herrschaft der Mauren noch mehrere Jahrhunderte; erst 1492 wurde sie völlig beseitigt. Das Reich kam hier zu einer hohen Blüte. Ackerbau, Gewerbe und Handel brachten einen bedeutenden Wohlstand hervor. Künste und Wissenschaften wurden gepflegt, und auch auf das christliche Abendland übte die arabische Bildung einen großen Einfluß aus. Unsere Ziffern, die aus Indien stammen, sind durch die Mauren in ganz Europa bekannt geworden. 6. Kie Karolinger. Kart der Große (768—814). 1. Pippin. Schon längere Zeit waren die Hausmeier die eigent- lichen Herrscher im Frankenlande gewesen. Pippin, der Sohn des Karl Martell, verschaffte seinem Hause, den Karolingern, zur Königsmacht auch den Königsnamen. Er ließ dem letzten Merowinger das lange Haar abschneiden, schickte ihn in ein Kloster und nannte sich nun selbst König der Franken (752). Die Angesehensten im Reiche, Edelinge und Geistliche, huldigten ihm. Um seine Macht ganz sicher zu stellen, gewann er auch den Papst für sich, welcher ihn feierlich krönte. Aus Dankbarkeit unter- stützte ihn Pippin im Kampfe gegen die Langobarden, die damals im nörd- lichen Italien herrschten. Einen Teil des langobardischen Besitzes erhielt der Papst, und der römische Bischof war von jetzt an auch ein weltlicher Fürst. Pippin starb im Jahre 768 und hinterließ das große Frankenreich seinen beiden Söhnen Karlmann und Karl. Jener starb schon im Jahre 771, und nun wurde Karl Alleinherrscher im Frankenlande. 2. Karls Wesen. Karl der Große war ein echter deutscher Mann. S^in Körper war stark und groß, und bis ins Alter störte keine Krankheit die rastlose Tätigkeit des großen Mannes. Ein Meister in allen kriegerischen Künsten, erhielt er sich durch allerlei Leibesübungen gewandt und stark. Äußerer Pracht war er abhold; seine Kleidung war schlicht wie die eines gemeinen Franken und aus Erzeugnissen der Heimat hergestellt. — In dem kraftvollen Körper wohnte auch ein gewaltiger Geist, der sich hohe Ziele steckte und dieselben mit Eifer zu erreichen strebte. 2
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