1907 -
Detmold
: Meyer
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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bamit sie rechte Lehrer der Kinder und der Erwachsenen sein könnten.
Nicht nur bei den Klöstern und Domen, sondern auch auf den Dürfen
sollten Schulen eingerichtet werden, in denen die Kinder Lesen, Schreiben
und Singen lernten. Der Kaiser konnte seinen Willen freilich noch nicht
an allen Orten durchsetzen; aber auch da, wo die Schulen noch fehlten,
mußten die Geistlichen dafür Sorge tragen, daß die Kinder wenigstens das
Unser-Vater und das Glaubensbekenntnis lernten.
10. Tod. Im Jahre 813 setzte der Kaiser auf einer Reichsver-
sammlung seinem Sohne Ludwig die Kaiserkrone aufs Haupt, und das
Volk rief aus: „Lang lebe der Kaiser Ludwig!" Fünf Monate danach
starb der große Karl. Angetan mit dem vollen Kaiserschmuck wurde sein
Leib in der Gruft des Domes zu Aachen versenkt. Das Volk behielt ihn
in ehrendem Gedächtnis, und Jahrhunderte hindurch wurde er in Volks-
liedern und Volkssagen gefeiert.
11. Nachfolger. Der neue Kaiser besaß nicht die Kraft, das große
Reich zusammenzuhalten. Wiederholt teilte er das Reich unter seine Kinder,
und blutige Bürgerkriege waren die Folge dieser Teilungen. Erst nach
Ludwigs Tode fand im Jahre 843 eine Einigung zwischen den Söhnen
statt. Es entstanden drei Reiche: Ostfranken, Mittelfranken und West-
franken. Da aber in dem mittleren Reiche das Königshaus bald aus-
starb, blieben nur zwei Reiche übrig, wie sich in dem Frankenreiche auch
schon seit langem zwei Sprachen entwickelt hatten. Im Jahre 870 wurde
festgesetzt, daß der Kamm der Vogesen und im Norden die Maas die
Grenze zwischen Ost- und Westfranken bilden sollten. Basel, Straßburg,
Metz und Trier gehörten also zu Ostfranken, das fortan den Namen
Deutschland führte. Nach Karls Tode verlor sein Reich schnell an Macht
und Ansehen. Drei schlimme Feinde machten den letzten Karolingern das
Leben schwer, die Normannen, die Slawen und die Ungarn. Dazu schwand
die Einheit des Reiches immer mehr. Die einzelnen Stämme wählten
wieder ihre eigenen Herzöge, die oft dem Kaiser nicht gehorchen wollten.
Dazu fehlte den letzten Karolingern die Kraft ihrer Vorfahren. Der letzte
war Ludwig das Kind, der im Jahre 911 im Alter von 18 Jahren starb.
7. Einführung des Khristentums im Sach sentando. Hinrichtung und
Bedeutung der Klöster.
1. Karls Sorge für die Einführung des Christentums. Kaiser
Karl wollte die Sachsen nicht nur seiner Herrschaft unterwerfen, sondern
sie auch für das Christentum gewinnen. Leider wandte er dazu zuweilen
Mittel an, die dem Sinne Christi nicht entsprachen. Mit Gewalt wurden
viele Sachsen in die Flüsse getrieben und dann getauft. Kleine Bleikreuze
am Halse waren für sie das Zeichen, daß sie getauft und also Christen
waren. Oftmals erhielten auch die Getauften reiche Geschenke, und es soll
darum vorgekommen sein, daß heuchlerische Personen sich wiederholt taufen
ließen, um sich zu bereichern. — Für die neuen Gemeinden sandten Karl
und seine Nachfolger Prediger und Bischöfe in das Land; auch wurden
zahlreiche Kirchen und Kapellen erbaut, damit überall das Evangelium
regelmäßig gepredigt werden konnte. Für unsere Gegend wurden die
Bistümer Minden und Paderborn wichtig; zu ihnen gehörten die ältesten
Gemeinden unseres Landes.
2. Missionare. Unter den Boten des Evangeliums taten sich in