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1. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 116

1907 - Detmold : Meyer
Schinken und Wurstwaren namentlich von Lage aus. Früher waren die Sennerpferde, die in Lopshorn gehalten wurden, weit und breit berühmt; jetzt sind nur noch wenige vorhanden. 4. Jagd und Fischzucht. Von der Fürstlichen Forstverwaltung werden im Teutoburger Walde, der teilweise eingefriedigt ist, Hirsche und Wild- schweine gehegt. Sonst halten sich in Wald, Gebüsch und Feld Rehe und Hasen, Rebhühner und Fasanen auf. In den zahlreichen klaren Bächen und Flüssen leben Forellen und andere Nutzfische; vielerorts sind auch Fischteiche angelegt, in denen Karpfen und Forellen gezüchtet werden. Ein lippischer Landwirt, Jakobi in Hohenhausen, hat im 18. Jahrhundert die künstliche Fischzucht erfunden. 5. Mineralschätze. Wenn somit unser Land an wertvollen Tieren und Pflanzen keinen Mangel hat, so fehlen uns leider die nutzbaren Mine- ralien fast ganz. Weder Kohle noch Eisen, die heute für die Industrie so wichtig sind, werden bei uns gefunden, obgleich man schon öfters danach gesucht und gegraben hat. Nur Erden und Steine birgt der Boden, diese aber in großer Menge und vorzüglicher Güte. Die Sandsteine des Teuto- burger Waldes, in mehreren Brüchen von etwa 200 Arbeitern gebrochen, nehmen ihren Weg über ganz Deutschland. Beim Kölner Dom, beim Reichstagsgebäude, bei vielen Kirchen und andern Gebäuden in Hamburg, Bremen, Münster u. s. w. sind sie verwandt. Auch die Muschelkalk- und Keupersandsteine des Landes, ja sogar die Plänerkalke des Teutoburger Waldes werden als Bausteine benutzt. Die bunten Keuper- und schwarzen Juramergel geben ein billiges und vortreffliches Mittel zur Verbesserung des Ackerbodens, und die Plänerkalke des Teutoburger Waldes werden in großen Kalköfen bei Kohlstädt und Örlinghausen zu Mauerkalk gebrannt. Auf zahlreichen Ziegeleien wird der Ton zu Ziegeln gebrannt. Unser schnee- weißer Dörentruper Silbersand aber geht in die Glashütten weithin über unsere Grenzen. Einen großen Schatz endlich besitzt der Boden unseres Landes in seinen Mineralquellen, den Solquellen zu Salzuflen und der Kohlensäurequelle zu Meinberg. 6. Industrie. In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts war die Leinenweberei eine Hauptbeschäftigung der ländlichen Bevölkerung, jetzt wird nur noch in den Ämtern Örlinghausen und Lage bedeutende Weberei betrieben. Die Hauptmasse der Landbewohner geht jetzt im Sommer auf Ziegelarbeit; ihre Zahl beläuft sich auf 15 000, so daß von fünf Mäunern in Lippe zwei Ziegler sind. Jährlich werden etwa 7—8 Mill. Mark von den Zieglern heimgebracht. Bis jetzt haben unsere Ziegler einen guten Ruf, und es ist zu wünschen, daß er auch in Zukunft ihnen bleiben möge. Fabriken gibt es nur wenige bei uns. An mehreren Orten sind große Tabakfabriken; in Lage besteht die Zuckerfabrik, in Dörentrup die Tonwaren- fabnk, an den Waldbächen und Flüssen liegen vielfach Holzsägewerke; der größte aller Betriebe ist die Stärkefabrik in Salzuflen. 7. Verkehr. Das ganze Land ist mit einem dichten Netze guter Land- straßen und Kommunal- oder Gemeindewege überzogen; die Länge der ersteren beträgt über 300, die der letzteren über 750 km. Die meisten Land- straßen sind in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt, und man ist fortwährend bestrebt gewesen, sie auszubauen und zu verbessern. — Drei größere Eisenbahnlinien durchziehen unser Land in seinen Hauptfluß- tälern und setzen es mit den Nachbargebielen und dem großen Weltverkehr
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