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1. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 347

1907 - Detmold : Meyer
347 Erde sind Pennsylvanien in Nordamerika und Baku am Kaspischen See. Man gewinnt das Öl in der Regel durch Bohrlöcher, welche in bedeutende Tiefen, 400 m und darüber, hinabreichen. Gewöhnlich wird das Petroleum in den Bohrlöchern emporgetrieben, wahrscheinlich durch unterirdische Gase, oft mit gewaltigem Druck. Ist der Druck nicht groß genug, so muß das Öl durch Pumpwerke zu Tage gefördert werden. In dem Ölgebiet von Baku gibt es Bohrlöcher, welche täglich über 16 000 kg liefern; in Penn- splvanien soll ein Brunnen in den ersten Tagen täglich 450 000 1 Öl ge- liefert haben. Im Jahre 1891 erzeugte Pennsylvanien über 88 Mill. hl, Baku 43 Mill. hl. Durchschnittlich dauert die Ergiebigkeit einzelner Quellen nicht länger als 2 bis 3 Jahre. — Auch in den übrigen Erdteilen hat man Petroleumquellen gefunden; aber diese kommen den erstgenannten gegenüber kaum in Betracht. Im Jahre 1879 wurden bei Peine in der Lüneburger Heide Bohrlöcher angelegt, welche anfangs 5000—6000 Pfund täglich lieferten, bald aber in ihrem Ertrage so Zurückgingen, daß man den Betrieb einstellte. 3. Verwendung. Obwohl man das Petroleum seit alten Zeiten kannte, wird es doch erst seit den sechziger Jahren des vorigen Jahr- hunderts allgemein zur Beleuchtung verwandt, als man gelernt hatte, es in großen Mengen zu gewinnen und es zu reinigen. Da verdrängte das Petroleumlicht in kurzer Zeit das Talglicht und die Rüböllampe; denn es stellte sich billiger und lieferte ein reinlicheres, besseres Licht. Nur von dem Gaslicht und dem elektrischen Licht wird es an Schönheit und Hellig- keit übertroffen. Aus dem Petroleum gewinnt man auch das Benzin, welches Fett auslöst und daher als Fleckwasser Anwendung findet. Es entzündet sich sehr leicht und ist daher äußerst feuergefährlich. 4. Der Asphalt oder das Erdpech ist aus Petroleum unter dem Einfluß der Luft entstanden und findet sich daher überall da, wo Petroleum vorhanden ist. Bekannt ist sein Vorkommen im Toten Meere, wo er nicht selten in großen Blöcken aus der Oberfläche schwimmt. Er unterscheidet sich dadurch vom Petroleum, daß er Sauerstoff enthält. Er ist schwarz und fettglänzend. Bei geringer Wärme ist er fest; er schmilzt leicht und brennt mit rußender Flamme. Man benutzt ihn zur Herstellung von schwarzen Lacken und zu Straßenpflaster. 8. Ser Schwefel. 1. Beschaffenheit. Der Schwefel hat eine gelbe Farbe und an frischen Flächen Fettglanz. Er schmilzt schon bei 112° C. und entzündet sich sehr leicht. Es verbrennt mit schwach leuchtender, blauer Flamme und ent- wickelt dabei stechende Dämpfe, welche eine Verbindung von Schwefel und Sauerstoff bilden. 2. Vorkommen. Der Schwefel kommt in der Natur teils rein vor, teils mit Metallen verbunden. Große Lager von reinem Schwefel finden sich auf der Insel Sizilien; sie sind stellenweise bis 2 und 3 m stark. Auch aus den Schwefelgasen, welche aus den Kratern, Spalten und Höhlungen der Vulkane ausströmen, gewinnt man vielfach Schwefel. Kommen diese Schweselgase aus ihrem Wege zur Erdoberfläche mit einer Quelle in Be- rührung, so werden sie von dem Wasser aufgesogen, welches dann eine Schwefelquelle bildet. Einen großen Teil des Schwefels gewinnt man aus Verbindungen des Schwefels mit Metallen. Solche sind der Schwefel-
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