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1. Bilder aus Hannovers Geographie und Geschichte - S. 4

1901 - Leipzig : Hofmann
4 Bilder aus der heimatlichen Geographie und Geschichte. anderswo den unbestrittenen Vorzug weit mannigfaltigerer Gliederung, weit größerer Individualisierung in Bodenbeschaffenheit und Volksleben; aber auch das Weite, Auseinandergezogene, Bequeme, Stetige, Gleich- mäßige unserer Heimat, wie es sich in Sitte und Tracht, in Sprache und Art der Leute darstellt, heimelt den stillen Beobachter an. Hier ist, wenn auch bedächtiger, oft schwerfälliger und plumper, doch sicherer Schritt und Tritt, ruhige Bewegung und bewußte, dann und wann bis zu sprödem Trotze gesteigerte Haltung. Wie die einzelnen alten Wirtschaften meist in breiten, sehr kenntlichen Zügen angelegt, wie die einzelnen Bauernhöfe unter den alten Eichen mit einem Zaun oder einer Steinmauer umgeben und die zu ihnen gehörigen Ländereien in manchen Gegenden durch Hecken und Grüben geschieden sind, so bequem abge- schlossen und auf sich selbst ruhend, gemessen und scharf umschrieben ist des Menschen Sinn und Sitte. Aus der zerfahrenen Weite der Außen- welt hat er sich ins Enge und Heimliche seines Gemütes zurückgezogen und bekundet in dieser heiteren Selbstbeschränkung einen tiefen Zug echt germanischen Wesens. Wenn auf der Giebelseite mancher Bauernhäuser die Worte zu lesen sind: „Wat frag ick na de lü'i — Gott helpet mi!" so spiegelt dieser auserlesene Sinnspruch das stolze Selbstbewußtsein unseres Volkes wieder. 6. Was ferner die großen historischen Ereignisse betrifft, so fehlt es auch daran nicht. Wir werden auf der Wanderung durch unser Land viel des Schwertgeklirres und des Waffengerassels vernehmen. Allerorten reden zu uns ans der ältesten wie aus der jüngsten Geschichte unseres Vaterlandes gewaltige Erinnerungen, vom ersten Auftreten unseres Volkes in der Geschichte und seinem Zusammenstoße mit den Römern, von den Zeiten Karls des Großen und Wittekinds bis in die ruhm- reiche Zeit der Freiheitskriege, ja, bis in die Gegenwart hinein. Ein nicht unbedeutender Teil der deutschen Geschichte hat sich ans dem Boden unserer Heimat abgespielt. Joh. Meyer, die Provinz Hannover. Ob höherer Glanz und Schimmer die Fremde gleich erhellt, die Heimat bleibt doch immer der schönste Fleck der Welt. Joh. Nep. Vogl. 3. Die Kalkigen. 1. Wir bestiegen einen Husumfahrer, eine kleine Smak, welche aus Holland gekommen war. Unser Ziel war die Hallige Oland, und wir segelten ziemlich munter zum Hafen hinaus. Das Meer hatte bei klarem Himmel und Sonnenschein eine helle Farbe, so hell wenigstens, wie die Nordsee sie haben kann. Einige Male sahen wir in dieser hellschimmernden Meeresoberfläche den schwarzen Kopf eines Seehundes hervortreten. Die Seehunde ziehen jetzt da herum, wo sonst Kühe weideten, und wir schiffen auf salzigen Wogen über die Fluren weg, auf denen ehemals des Nachts die friesischen Halbdunkelgänger die Pferde von den Weiden wegfingen. Wirft man nämlich einen Blick auf jene genauen Seekarten dieser Länder, wo alle Sandbänke, Vorlande und Strömungen verzeichnet
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