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1. Bilder aus Hannovers Geographie und Geschichte - S. 68

1901 - Leipzig : Hofmann
68 Bilder aus der heimatlichen Geographie und Geschichte. Volke. Mit fester Hand wies Ludolf Normannen und Slaven zurück; gründete auf einem seiner Güter das Kloster Gandersheim, stattete es mit Reichtum an Land und Leuten aus und weihete drei feiner Töchter zum Dienste des Herrn. Andere fächsische Grafen-- und Edelings- familien folgten diesem Beispiele, und so entstanden in dieser Zeit die Klöster Ringelheim, Grauhof, Pöhlde, Walbeck u. a. Als Ludolf im hohen Alter starb, wurde er mit feiner Gemahlin Oda in der Ganders- heimer Klosterkirche beigesetzt. Die herzogliche Würde erbte in Ludolfs Familie fort. Die Söhne schützten und schirmten das Land nach dem Beispiele des Vaters. Einer von ihnen, Herzog Otto, erbaute auf dem Kalkberge bei Lüneburg das Michaeliskloster, von dem aus sächsische Missionare zu den Wenden gingen. Wegen seines Mutes, seiner Um- sicht, Gerechtigkeit und Milde erhielt Otto den Beinamen der Erlauchte und wurde zum Vormund über den letzten Kaiser aus dem Geschlechte der Karolinger gewählt. Als dieser starb, sollte Herzog Otto die Kaiserkrone tragen, doch lehnte er sie seines Alters wegen ab. Seinem Sohne, Heinrich dem Finkler, war es vorbehalten, mit der sächsischen Herzogswürde die deutsche Königskrone zu vereinigen. 2. Wie König Heinrich, so verwaltete auch Otto I. sein sächsisches Herzogtum anfänglich selbst. Als er aber im Jahre 96 t nach Italien zog, übertrug er die Verwaltung des Herzogtums einigen reichen und angesehenen Grafen. Über das nördliche und östliche Sachsen setzte Otto seinen Freund Hermann Billung, indem er ihn gleichzeitig zum Markgrafen über die nördlichen Slaven ernannte und ihm den Herzogs- titel verlieh. Als junger Mann schon kam Hermann in die nächste Umgebung des Kaisers, der ihn wegen seines trotzigen Mutes und seines Sinnes für Recht und Ordnung besonders hochschätzte und ihm seine Tochter zur Gemahlin gab. Seinen bisherigen Wohnsitz zu Hermannsburg, das von ihm seinen Namen hat, vertauschte Hermann mit Lüneburg und erbaute daselbst auf dem Kalkberge neben dem Michaeliskloster eine feste Burg. Hermann starb 973 und liegt im Michaeliskloster zu Lüneburg begraben. Das übrige Sachsenland stand im Süden unter den Grafen von Northeim, am Nord- und Ostrande des Harzes unter den Brunonen oder den Grafen von Braunschweig und den Grafen von Süpplingen- burg, im Norden unter den Markgrafen von Stade. Das Bestreben dieser Grafen ging dahin, unabhängig zu werden. Das gelang ihnen, als Otto der Große gestorben war; denn unter seinen Nachfolgern war von des Kaisers Macht und Person wenig mehr im Sachsenlande zu spüren. Die sächsischen Grafen vereinigten das ihnen verliehene Krongut mit ihrem Allode, betrachteten die Grafschaften als ihr erb- liches Eigentum, setzten Untergrafen in ihren Gebieten ein und wuchsen so immer mehr zu selbständigen Fürsten empor. — Wie die weltlichen Großen, so strebten auch die Bischöfe von Hildesheim, Verden, Osna- brück, Bremen, Minden, Paderborn, Halberstadt und Magdeburg danach, immer selbständiger zu werden. Um die Bischofssitze bildeten sich große zusammenhängende Gebiete heraus, die durch Übertragung
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