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1. Bilder aus Hannovers Geographie und Geschichte - S. 78

1901 - Leipzig : Hofmann
Bilder aus der heimatlichen Geographie und Geschichte. welches sich im schrecklichen dreißigjährigen Kriege am Barenberge bei dem Amthause und Dorfe Lutter abspielte, in der Bevölkerung der Gegend fort, und noch heute lauschen an langen Winterabenden die Enkel dem erzählenden Großvater, wenn dieser von den „Dänenschanzen", der „Apothekerwiese" und anderen Spuren jenes Kampfes, z. B. von der „Tillywiese", dem „Schwedenbleeke" und der „Molkenkammer" bei Othfresen, berichtet, der soviel Elend über die stillen und fried- lichen Thäler des Vorharzes gebracht hat. 2. Über die Schlacht berichtet die Geschichte etwa folgendes: In der Mitte März 1626 hatte sich der König Christian Iv. nach ver- schiedenen Hin- und Herzügen in dem größten Teile von Niedersachsen, Osnabrück und Münster wiederum unserer Gegend genähert, war in das Stift Hildesheim gerückt, hatte die Orte Steuerwald und Peine genommen und war auch vor Hildesheim erschienen. Von Tillys Scharen jedoch verfolgt und vor seinen Bundesgenossen nicht sicher, wandte er sich zurück nach dem sehr festen Wolfenbüttel, wo er schon früher Rast gehalten hatte. Hier ernannte er Philipp, den Sohn des Landgrafen von Hessen, zum Obersten der Kavallerie über drei Regi- menter, die auch dessen Namen bekamen, ebenso auch den Grafen Hermann v. Solms zum Obersten über ein Regiment und zog seine Truppen immer mehr und mehr zusammen, um von hier ans dem bedrängten Göttingen Entsatz zu bringen. Tilly, welcher zwischen der Weser und der Leine stand, Münden mit Sturm genommen und Göttingen unterworfen hatte, erhielt von dem Aufbruche des Königs aus Wolfenbüttel Kunde, und ehe er seinen Einzug in Göttingen hielt, gab er den Befehl, daß Kavallerie, denen sofort Infanterie folgen solle, nach Northeim rücke, um diesen Platz vor der Ankunft des Königs noch zu erobern. Er selbst blieb in der Nähe von Göttingen krank zurück. Hier erhielt er die Nachricht, der König ziehe ihm mit seiner ganzen Armee entgegen und belagere bereits das feste Amthaus in Lutter am Barenberge. Nun ließ er seine sämtlichen Truppen auf- brechen und bezog am 5. August Quartier zu Hammstedt. Dorthin kam die Meldung, daß die Dänen Lutter am 2. August eingenommen hätten und bereits auf dem Anmarsche nach Seesen seien. Sofort schob er seine Vorhut auf der Straße nach Northeim vor, folgte selbst am andern Tage mit dem Hauptheere nach und traf schon am Nachmittage vor Northeim ein. Die Reiterei Tillys zog sich beim Erscheinen der Dänen rasch zu- sammen und die Infanterie, welche auf dem Anger bei dem Zusammen- fluß der Ruhme und Leine lagerte, stellte sich sofort in Schlachtordnung auf. Ein Teil der dänischen Kavallerie hatte von Seesen den Weg durch die Landwehr gemacht, ein anderer war weiter links durch die Waldwege marschiert, und als beide Teile sich in der Nähe Northeims wieder vereinigt hatten, stellten sie sich dem Feinde gegenüber auf der Anhöhe auf. die man von Einbeck nach Northeim zu passiert. Von hier aus ließ der König auch noch gegen Abend einen Angriff auf den Teil der feindlichen Kavallerie machen, welcher mit der Infanterie dies-
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