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1. Bilder aus Hannovers Geographie und Geschichte - S. 79

1901 - Leipzig : Hofmann
B. Bilder aus der heimatlichen Geschichte. 79 seits des Flusses stand. Dieser wartete jedoch denselben nicht ab, sondern zog sich auf die Infanterie zurück, und da diese auch Artillerie ausführte, verhinderte sie so das weitere Vordringen der Dänen. Unter- des war es Abend geworden, und da die dänische Kavallerie wie die noch im Anzuge befindliche Infanterie durch den Marsch und die Hitze des Tages sehr ermüdet war, stand der König von weiterm Unter- nehmen ab. Nach eingetretener Dunkelheit fanden die Tillyschen es doch ge- ratener, sich aus dem Staube zu machen. Da sie ihr Gepäck schon beim ersten Erscheinen der Dänen nach Göttingen zurückgesandt hatten, zogen sie hinter der Northeimschen Landwehr um einen Berg, setzten den andern Tag über Nörten und Hardenberg ihren Rückzug fort und verlegten das Hauptquartier nach Angerstein. Hierhin begab sich auch Tilly am 12. August. Northeim öffnete dem König die Thore, und dieser hielt hier eine dreitägige Rast. Er hatte den Plan, durch das Eichsfeld und Thüringen den Krieg in Feindes Land zu spielen. Am Abend des 9. August inspizierte er nochmals die zur Vorhut bestimmten Truppenteile und hieß sie dann, sofort aufzubrechen und langsam vorzuschreiten. Er selbst zog am andern Morgen über Wulften, Ebergötzen ans Duderstadt zu, wo er am 12. August anlangte und das Hauptquartier nahm. Unterdes hatte Tilly von Wallenslein Verstärkung erhalten. Als er erfuhr, wohin sich der König gewendet, marschierte er im Eilmärsche, selbst noch krank, während eines furchtbaren Regengusses bis nach Wollmershansen, damit ihm der König nicht entwische. Durch die erhaltenen Verstärkungen war Tilly dem König gewachsen, auch hate er ihm durch den eiligen Flankenmarsch den Vorsprung abgewonnen. Jetzt galt es, Kampf oder Rückzug. Der König wählte zu seinem Verderben das Letztere. Zwar ließ er das Heer in Schlacht- ordnung aufstellen; aber er verbrachte den ganzen Tag in Unthätigkeit, so daß Tilly hinlänglich Zeit gewann, sich auf alle „Eventualitäten" gehörig vorzubereiten. Tilly hatte auf den andern Tag sicher einen Angriff erwartet, allein der König ließ die Armee in der Nacht vom 14. auf den 15. August in der Stille aufbrechen, marschierte bei Biels- hausen über die Ruhme, dann über Lindau und Katlenburg, verbrannte hier, um den Feind in der Verfolgung aufzuhalten, die Brücken, wandte sich dann auf Gittelde und Seesen zu, um von hier über Lutter am Barenberge auf demselben Wege, den er vor einigen Tagen ge- kommen, nach der Festung Wolfenbüttel zurückzugelangen. Tilly ließ sofort seine Armee nachrücken und folgte dem Könige auf dem Fuße. Zwar hielten die zerstörten Brücken auf einige Stunden die Verfolgung ans; sie waren aber schon bis Nachmittag so weit hergestellt, daß ein Teil seiner Truppen dieselben passieren konnte. Die Vorhut des Königs, geführt von dem Rheingrafen Ludwig Dtto, war den ersten Tag bis Gittelde gekommen, das Hauptkorps, geführt vom Könige selbst, stand in Dorste, und die Nachhut unter General Fuchs befand sich teils bei Albrechtshansen teils bei
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