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1. Bilder aus Hannovers Geographie und Geschichte - S. 80

1901 - Leipzig : Hofmann
80 Bilder aus der heimatlichen Geographie und Geschichte. Wulften. Man blieb auch die Nacht in dieser Stellung. Am anderen Morgen beim ersten Lichtstrahle setzte man den Rückzug über Gittelde nach Seesen fort. Um Tilly im raschen Nachdringen aufzuhalten, wurden an einigen schmalen Stellen der Straße Hinder- nisse, umgehauene Bäume, Gesträuche und Felsstücke über den Weg gelegt, auch einige Ortschaften, z. B. Albrechtshausen, Dorste, Nienstedt in Brand gesteckt und der Engpaß bei der Staufenburg mit 400 Mann Infanterie, 200 Mann Kavallerie und zwei Feldstücken besetzt. Bis zu diesem Passe drang die Tillysche Vorhut ungehindert vor, hier aber stellte sich die kleine zurückgelassene Schar gleich den Griechen beim Passe Thermopylä mutig dem Feinde entgegen, und erst, nachdem fast alle niedergehauen und der tapfere Führer, Hauptmann v. Hodiova, selbst in Gefangenschaft geraten war, zog Dufour, der die Vorhut Tillys führte, durch den Engpaß. 3. Der König hatte sich vor Seesen am Hassel oder Galgenberge festgesetzt und Schlachtordnung „formieret", während die Bagage sofort nach Wolfenbüttel zu weiter ging. Als jedoch Tilly näher rückte, gab der König diese Stellung auf und bezog eine andere Anhöhe bei der Stadt; die verlassene Position nahm Tilly ein. Man fuhr nun beider- seits die Kanonen auf, beschoß sich in gegenseitiger Stellung, that sich jedoch wenig Schaden, da es bereits zu dunkeln begann. Die in Seesen zurückgebliebenen Einwohner zitterten vor dem Schicksale, welches ihrem Städtchen bevorstand; allein sie kamen diesmal mit dem Schrecken davon. Denn gleich nach Mitternacht brachen die Dänen von dort auf und marschierten auf Hahausen zu. Die Vorhut Tillys folgte ihnen sofort, und in beständigem Gefechte erreichte sie das Dorf. Hier mußte sie Halt machen. Denn die Nachhut der Dänen unter General Fuchs setzte sich hier fest. Aus dem Benehmen des Königs hatte Tilly die Überzeugung ge- wonnen, daß der König eine Schlacht auf jeden Fall vermeiden und ihn unter die schützenden Festungswerke Wolfenbüttels locken wolle. Er wollte deshalb den König nicht weiter rücken lassen; hier sollten die Waffen entscheiden. Sofort rückten deshalb seine Truppen über einen Bach, das sogenannte Middelbeek (Mittelbach), welcher die alte Heerstraße durchschnitt und aus dem Wilhelmsborn, dem Holder, dem Klinkerbrunnen und der Steinklappe zusammenfließend, sich nach Nauen zu in die Neile ergießt. Er besetzte die Brücke, die jetzt nicht mehr vorhanden ist, deren früheres Dasein aber der noch gebliebene Name des Ortes „in der Brügge" andeutet. Daraus wurden 12 Stück schwere Geschütze vor der Brücke aufgefahren, mit Schanzen und Ver- hauen umgeben, mit den nötigen „Konstablers" versehen, welchen zum Schutz eine sehr starke Bedeckung beigegeben wurde; auch stellte er noch hinter den Schanzen das würzburgsche Leibregiment auf. Nachdem Tilly so alles geordnet, auch die Zugänge im Walde, besonders nach Lutter zu, genau hatte auskundschaften und besetzen lassen, nahm er sein Hauptquartier in Hahausen. Der König war nach Neu-Wallmoden hinunter geritten, weil
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