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1. Nicolaisches Realienbuch - S. 4

1906 - Berlin : Nicolai
4 galt den alten Deutschen Ostara (davon Ostern). — Außerdem glaubten die alten Deutschen an Riesen und Zwerge, Elsen und Nixen. Die Opferstätten befanden sich in heiligen Hainen. Die Verstorbenen wurden verbrannt und die Asche in Urnen und Erdhügeln beigesetzt (Hünengräber). Um den Ver- storbenen ein Weiterleben nach dem Tode in bisheriger Weise möglich zu machen, gab man ihnen Waffen, Schmuck, Geräte, Speise und Trank mit ins Grab. * Armin, der Befreier Deutschlands. Die Römer suchten als Grenznachbarn der Deutschen ihre Eroberungen an der Donau und am Rheine immer weiter auszudehnen. Drusns, ein Stiefsohn des Kaisers Augustus, drang ans mehreren Kriegszügen (12—9 v. Chr.) vom Rhein, aus bis an die Elbe vor, unterwarf mehrere Völkerschaften und legte zur Sicherung am Rhein zahlreiche Kastelle, eure Art Burgen, an. (Saalbnrg bei Homburg). Aus den Kastellen und Lagerstätten der Römer entstanden in der Rheingegend und an der Donau verschiedene Städte, z. B. Köln, Trier, Augs- burg, Bonn, Regensburg, Wien. Von hier ans verbreiteten sich römische Sprache und römische Sitten. Die Deutschen wurden mit dem Ban von festen Straßen und Landhäusern, mit der bequemeren Einrichtung von Wohnungen, mit der Herstellung von römischen Waffen und Geräten bekannt. Auch der Weinbau und die Pflege edler Obstarten fanden durch die Römer in Tentsch- and allmählich Einführung. — Nach dem Tode des Drusns setzte sein Bruder Tiberins mit List die Eroberungen fort, indem er Zwietracht unter den deutschen Stämmen stiftete, so daß sie sich gegenseitig bekriegten. Später be- handelte Varus, des Kaisers Statthalter, die Germanen sehr streng. Rö- mische Sprache und Rechtsprechung wurden gewaltsam eingeführt. Das trieb die freiheitliebenden Deutschen zur Empörung. Es gelang dem Cheruskerfürsten Armin, der lange bei den Römern gelebt und ihre Kriegsführnng kennen ge- lernt hatte, im Bunde mit mehreren deutschen Fürsten das römische Heer im Teutoburger Walde (9 n. Ehr.) völlig zu vernichten. Die Nachricht von der furchtbaren Niederlage verbreitete in Rom Bestürzung und Schrecken. Armin aber wurde in den deutschen Volksliedern als der Befreier Deutschlands ge- priesen. Später wurde er durch seine Verwandten treulos ermordet. Schon vorher war seine Gemahlin Thusnelda von ihrem Vater Segest den Römern ansgeliefert worden. — In neuerer Zeit hat man Armin auf dem Berge Groten- burg bei Detmold ein Denkmal errichtet. * Alarich, der Westgotenkönig. 1. Veranlassung zur Völkerwanderung. Um das Jahr 375 drangen die Hunnen, ein wildes mongolisches Reitervolk, ans dem Innern Asiens in das heutige Rußland vor. Sie setzten über die Wolga und verdrängten die Ost- und Westgoten aus ihren Wohnsitzen. Dadurch gaben sie die Ver- anlassung zu einer fast allgemeinen Völkerwanderung in Europa. Die West- goten, die schon Christen waren, zogen über die untere Donau und erhielten aus Bitten ihres Bischofs Ulsilas (gotische Bibelübersetzung) Wohnsitze im oströmischen Reiche.
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