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1. Nicolaisches Realienbuch - S. 196

1906 - Berlin : Nicolai
196 2. Oberflächenbildung. Der Rumpf von Asien ist in seiner südlichen Hälfte von mächtigen Gebirgsketten und Hochländern erfüllt. Das Hochlands- gebiet, ungefähr 2/s des Bodens von Asien, ist allseitig von hohen Rand- gebirgen umgeben. Es gliedert sich in: a) Das Hochland von Hinterasien. Den Südrand bildet das höchste und größte Gebirge der Erde, der Himalaja mit dem Gaurisankar (8800 m). Der Nord- und Ostraud setzt sich aus mehreren hohen Gebirgen zusammen. Die Hochebene ist teils Wüste, teils steppenartiges Bergland. Solche Steppen haben trockenen, oft salzhaltigen Boden. Sie sind baumarm und haben keine zusammenhängende Pflanzendecke. Darum werden sie von Nomadenvölkern bewohnt und sind gering besiedelt. — d) Das Hochland von Vorderasien ist niedriger als das von Hinterasien, mit dem es durch den Hindukusch zusammenhängt (seine Randgebirge s.karte!). Das Innere des Hochlandes trägt Salzsteppen und Wüsten, die von einigen Oasen unterbrochen sind. Hier werden vortreffliche Pferde gezüchtet. — e) Abgesondert liegen im S. das Hochland von Dekhan auf Vorderindien und im Sw. das von Arabien. — Den übrigen Teil Asiens, ungefähr V3 des Bodens, nehmen Tiefländer ein. a) Das Sibirische Tiefland im Nw. zeigt in seinem süd- lichen Teil Grassteppen, in der Mitte ausgedehnte Waldungen und geht an der Küste des Nördlichen Eismeeres in die Tundren über. — b) Das Tiefland von Turan schließt sich im S. an und besteht aus Grassteppen und Salz- wüsten, in denen an den Flüssen fruchtbare Oasen vorkommen. Hier werden in den kurzen, heißen Sommern Kürbisgewächse und Baumwolle gewonnen. — c) Das Chinesische Tiefland ist dem Ostrande des großen Hochlandes vor- gelagert; es ist reich bewässert, sehr fruchtbar und außerordentlich dicht besiedelt. — d) Im S. liegen das fruchtbare Tiefland von Hindostan und im Sw. das steppenartige Mesopotamien. 3. Bewässerung. Von Hochasien ergießen sich nach allen Richtungen Flüsse, die sich in den großen Tiefebenen zu Riesenströmen entwickeln. Häufig findet man unter ihnen die Bildung von Zwillingsströmen (s. Kartei). 4. Das Klima Asiens ist einmal durch die 3 Zonen bestimmt, in denen der Erdteil liegt, sodann durch die ungeheure Masse und große Ausdehnung der Hochländer, a) Nordasien hat lange, sehr kalte Winter und kurze, warme Sommer, also Landklima (Jakutsk bis — 60 0 C. im Winter und -st 24° im Sommer). Niederschläge fallen zu allen Jahreszeiten. Daran schließt sich t>) das Klima der beiden mächtigen Hochländer von Vorder- und Hinterasien. Die hohen Randgebirge schließen den mildernden Einfluß des Meeres aus und entziehen den Winden die Feuchtigkeit. Daher herrscht auch hier Landklima, aber die Gebiete sind regenarm. Nur Vorderasien und die Gegend um den Aral-See haben Winterregen, c) Südasien hat günstiges Klima infolge seiner Lage zum Äquator und dem Meere. Es steht unter dem Einfluß der Monsunregen. Die Landmassen Südasiens werden im Sommer außerordentlich stark erwärmt. Dadurch entsteht eine kühlere Luft- strömung vom Indischen Ozean her, die zugleich große Mengen Feuchtigkeit mit sich führt. Durch sie wird die üppige Fruchtbarkeit Südasiens wie auch der Chinesischen Tiefebene im O. hervorgerufen. Man nennt diese Luft-
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