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1. Realienbuch - S. 12

1914 - Langensalza : Beyer
Geschichte. I 12 durchzog plündernd die Balkanhalbinsel. Danach bekamen die Westgoten am vdriatischen Meere in unmittelbarer Nähe des weströmischen Reiches Wohnsitze. Nun faßte Manch den Plan, Italien zu erobern. Der Kaiser zog sich feige in die uneinnehmbare Festung Ravenna zu- rück, so daß den Goten der weg nach Rom offen stand. Dreimal er- schien Manch vor der ewigen Stadt. Das erste Mal verhinderte er die Zufuhr von Lebensmitteln, so daß die Not in Rom aufs höchste stieg. Die Römer waren völlig verweichlicht und konnten sich nicht ver- teidigen. Sie schickten Gesandte an Manch, die darauf hinwiesen, daß das Volk zum Kampfe entschlossen sei. Da lachte Manch und rief höhnend aus: „Ze dichter das Gras, um desto leichter das Mähen", und er erklärte, erst dann abziehen zu wollen, wenn ihm alles Gold und alle kostbaren Hausgeräte, die in der Stadt seien, ausgeliefert würden. Die Römer mußten alle Forderungen der Goten erfüllen. Diese erschienen aber im folgenden Jahre zum zweiten Male, und im darauf folgenden zum dritten Male vor Rom. Jetzt fiel die Stadt — im Jahre H so — in ihre Lsände, und sie wurde drei Tage lang geplündert. Darauf wandte sich Manch nach dem Süden Italiens. Gr wollte von hier nach Sizilien und vfrika gehen, um dort ein westgotisches Reich zu gründen; aber plötzlich raffte ihn der Tod hinweg. Groß war der Schmerz der Seinen. Sie leiteten den Fluß Busento bei der Stadt Tosenza aus seinem Bette ab und ließen in der Mitte desselben ein Grab Herrichten. Lsier versenkten sie ihren König mit allen seinen Schätzen, worauf die wogen wieder in ihr altes Bett geleitet wurden, (vergl. Platen, Das Grab im Busento.) Nach Marichs Tode verließen die Westgoten Stallen und wandten sich nach dem südlichen Gallien, Hier errichteten sie zu beiden Seiten der Pyrenäen ein Reich, das sich später fast über ganz Spanien aus- dehnte und dessen Hauptstadt Tolosa (das heutige Toulouse) wurde. Das Reich der Westgoten war der erste germanische Staat, der auf dein Gebiete des weströmischen Reiches gegründet wurde. 3. Die Gründung anderer Gernranenreiche ließ nicht lange mehr auf sich warten. Es entstanden: a) Das Reich der Vandalen. Die Vandalen hatten früher im heutigeil Schlesien gewohnt, waren aber nach Gallien und von dort nach Spanien gezogen, von hier aus gingen sie unter Führung ihres Königs Geiserich nach Nordafrika hinüber und gründeten das vandalenreich mit der Hauptstadt Karthago. Sie entwickelteii sich allmählich zu einem Volke kühner Seeräuber, die mit ihren Schiffen bald eine Gefahr für das Mittelmeer und seine Küsten wurden. Um die Mitte des fünften Jahrhunderts erschienen sie sogar in Mstia, dem Hafen Roms, drangen nach Rom vor, plünderten die Stadt Tage lang und nahmen viele Kostbarkeiten und Kunstschätze mit.
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