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1. Realienbuch - S. 68

1914 - Langensalza : Beyer
68 Geschichte. l gerichtet, Beute zu machen, und was sie erbeutet hatten, das wurde bei Becher und Würfelspiel wieder vergeudet. War der Krieg beendet, so wurden die Landsknechte entlassen; nun streiften sie plündernd und raubend umher und wurden besonders für die Landbewohner zu einer großen Plage. 3. Das Schiestpnlver. Neben dem Verfall des Rittertums und der Einrichtung der Söldnerheere führte auch der Gebrauch des Schieß- pulvers eine Veränderung im Heerwesen herbei. Die Sage erzählt über die Erfindung des Schießpulvers folgendes: Sm Jahrhundert lebte in Freiburg i. B. ein Mönch mit Namen Berthold Schwarz. Einst mischte er in einem eisernen Mörser Sal- peter, Kohle und Schwefel und legte einen Stein darauf. Zufällig fiel ein Funke in den Mörser, und der Stein wurde mit großer Gewalt gegen die Decke geschleudert. Vorsichtig wiederholte er denselben versuch und erzielte immer dieselbe Wirkung. Diese Erfindung wurde nun weiter ausgenutzt. Tatsächlich ist das Schießpulver bereits zur Zeit des Altertums in China bekannt gewesen. Von hier aus drang es allmählich nach dem Abendlands vor, und im Zahrhundert benutzte man es, um aus Kanonen schwere steinerne und eiserne Kugeln zu schießen, hierdurch wurde es möglich, die Mauern der Burgen zu zertrümmern. (Vergl. „Die faule Grete".) Etwas später fing man an, Gewehre herzustellen. Diese waren zunächst noch sehr schwer, so daß man sie beim Abfeuern auf eine Gabel legte; dann schüttete man Pulver auf das Zündloch und hielt eine glimmende Lunte daran. Diese verbreitete weithin einen sehr unangenehmen Geruch. Wenn daher die Soldaten Lunte rochen, so wußten sie, daß bald ein Schuß losging. Später wurden die Gewehre immer leichter, und ihr Gebrauch bei den Fußsoldaten wurde all- gemeiner. C. Die Veränderungen auf dem Gebiete der Wissenschaft und Kunst. f. Die Wissenschaft. 3m Mittelalter hatte man die bedeutendsten Schriftsteller der Griechen und Römer (Monier, Cicero) fast vergessen. Da fing man seit dem Jahrhundert in Stallen an, die verstaubten Handschriften aus den Büchereien hervorzusuchen, sie abzuschreiben und zu lesen, und je mehr man sie las und sich in ihren 3nhalt vertiefte, desto mehr war man für ihren Gedankenreichtum und ihre Schönheit begeistert. Anfangs wurden ausschließlich lateinische Schriftsteller gelesen und erklärt. Als aber im Zahre s^53 die Türken Konstantinopel eingenommen hatten, verließen viele griechische Gelehrte ihre Heimat und kamen nach Stallen. Hier verbreiteten sie die Kenntnis der griechischen Sprache, so daß man nun auch die griechischen Schriftsteller verstehen lernte. Die Männer, welche die Schriften der Alten lasen und sich be- mühten, sie nachzuahmen, nannte inan Humanisten.
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