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1914 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Wagner, Richard, Pottag, Alfred, Fritzsche, W., Hahn, O., Förster, Fr.
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
8h
Geschichte.
I
Niederländer empörten sich und kämpften jahrelang zu «lande und zu
Wasser gegen die spanischen Unterdrücker. Endlich schlossen die sieben
nördlichen Staaten der Niederlande die Utrechter Union und sagten
sich im Zahre ^58j ganz von Spanien los. Sn langen Kämpfen
suchten sie dann ihre Unabhängigkeit zu behaupten, bis schließlich im
westfälischen Frieden ¡(6^8 ihre Freiheit allgemein anerkannt wurde.
3. Die Gegenreformation in Frankreich. Nach Frankreich
war die Neformation von Genf aus gekommen. Man nannte die Lln-
hänger derselben Hugenotten d. h. Eidgenossen. Ruch gegen sie erhoben
sich Verfolgungen aller vrt; denn die katholische Partei, an deren Spitze
die Familie Guise stand, übte aus die damals herrschenden schwacheit
Könige Frankreichs eineit großen Einfluß aus. Den Höhepunkt erreichten
die Verfolgungen in der Bartholomäusnacht (2^. vugust) {572.
Damals lebte in Frankreich die ruchlose Katharina von Medici,
die Mutter Karls Ix. Sie beschloß, die Hugenotten völlig auszurotten.
Zu diesem Zwecke nahm sie ihre Zuflucht zu einer List. Sie stellte
sich freundlich gegen sie und vermählte sogar ihre Tochter mit einem
Führer derselben, dem Prinzen Heinrich von Navarra. Snzwischen
bereitete sie den Mordplan vor, für den sie auch den König gewann.
Die Nacht kam heran. Die Katholiken waren heimlich von allein unter-
richtet. Nn bestimmten Abzeichen konnte man sie erkennen. Da läutete
plötzlich eine Glocke aus einem Turme nahe dem Schlosse. Das war
das verabredete Zeichen. Sofort ziehen bewaffnete Banden, denen sich
die katholischen Bürger anschließen, durch die Straßen, und beginnen
die Blutarbeit, von hier dringen sie in die Häuser ein und fahren
fort zu morden. Zu den Opfern zählte auch der Admiral Toligny,
ein anderer Führer der Hugenotten. Das Morden dauerte drei Tage
und fand in anderen Städten Frankreichs seine Fortsetzung.
Nun scharten sich die übrig gebliebenen Hugenotten zusammen und
verteidigten sich heldenmütig gegen ihre Angreifer; ganz Frankreich litt
schwer unter den Bürgerkriegen. Diese hörten noch nicht auf, als
Heinrich von Navarra s589 unter dem Namen Heinrich Ix. die
Negierung antrat. Er mußte jahrelang um die Krone kämpfen. Damit
das schwer geprüfte Land den Frieden erhielt, entschloß er sich, zur
katholischeil Kirche überzutreten. „Paris ist eine Messe wert," soll er
gesagt haben, und jetzt endlich hörten die Unruhen auf. Seinen früheren
Glaubensgenossen, den Hugenotten, verlieh Heinrich Ix. durch das Edikt
von Nantes freie Religionsübung.
Die Gegenreformation in England. Zur Zeit Luthers
regierte in England Heinrich Xiii. Nus rein äußeren Gründen verbot
er seinen Geistlichen, dein Papste weiter zu gehorchen und machte sich
selbst zum Oberhaupte der englischen Kirche. Erst unter seiner Nach-
folgerin Elisabeth (¡(558— (603) wurde die Reformation in England