Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Realienbuch - S. 128

1914 - Langensalza : Beyer
128 Geschichte. I Rund herum standen Soldaten. Vom Blutgerüste aus rief der Rönig der versammelten Menge zu: „Franzosen, ich sterbe unschuldig; ich ver- zeihe meinen Feinden, und Du, unglückliches Volk!" weiter kam er nicht, die Trommeln wirbelten und erstickten seine Stimme. Die Henker ergriffen ihn, und bald fiel sein Haupt. Dm herbste desselben Jahres wurde auch die Königin hingerichtet. Traurig war das Los ihres achtjährigen Sohnes. Gr wurde einem rohen Schuhmacher übergeben, der ihn auf das grausamste behandelte; darauf kam er ins Gefängnis und starb dort infolge ungenügender Pflege. 3. Die Schreckensherrschaft. Nach dem Tode des Rönigs kam die Partei der Jakobiner, die nach ihrem Versammlungsorte, einem früheren Zakobinerkloster, so genannt wurde, immer mehr zur Herrschaft, flu der Spitze derselben stand Robespierre, ein blutdürstiger Tyrann. Älle, die man als Anhänger der früheren Zustände betrachtete, wurden grausam hingemordet. Das Fallbeil war fast immer in Tätigkeit. Rein Stand, kein Älter, kein Geschlecht schützte vor Rerker und Tod. von Paris aus zogen die Unmenschen in die Provinzen Frankreichs und wüteten in gleicher weise. Die christliche Religion wurde abgeschafft; nur die „Vernunft" sollte verehrt werden. Dn verschiedenen Gegenden des Landes erhoben sich die Bewohner gegen die Schreckensherrschaft, und so wütete in manchen Orten der Bürgerkrieg. Die Schreckensmänner brachten sich schließlich selbst auf das Blutgerüst, und auch für Robespierre schlug die Stunde. Äls viele seiner Genossen sich vor ihm nicht mehr sicher fühlten, verbanden sie sich mit anderen zu seinem Sturze. Gr wurde verhaftet und hingerichtet. Die Schreckenszeit hörte auf, und allmählich trat eine größere Ruhe ein. H. Der erste Aoalitronskrreg. Bereits \7ty2 hatten sich Öster- reich und Preußen gegen Frankreich verbündet. Gin preußisches Heer unter Führung des Herzogs Rar! Wilhelm Ferdinand von Braunschweig rückte in Frankreich ein, mußte aber den Rückzug antreten. Später traten Gngland, Holland, Spanien und Sardinien dem Bunde bei, und so begann der erste Roalitionskrieg. Ginmütig erhob sich jetzt das französische Volk gegen seine Feinde. Älle waffenfähigen Männer vom s8.—25. Jahre mußten Soldat werden. So gelangte die allgemeine Wehrpflicht zur Geltung. Die Rampfesweise der Franzosen wich von der bisherigen ab. Sie gingen beim Beginn einer Schlacht nicht in geschloffenen Reihen vor, sondern in Äbständen; sie suchten hinter Er- höhungen und Büschen Deckung und feuerten von da auf die dichten Reihen der anrückenden Feinde, während die Truppen bisher aus den Magazinen verpflegt wurden, ließen sie sich von den Bewohnern, durch dereu Gegenden sie zogen, die Lebensmittel verabreichen. Die Franzosen eroberten Holland und das ganze linke Rheinufer. Preußen mußte sich aus Mangel cm Geld und weil das Heer auch in
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer