1914 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Wagner, Richard, Pottag, Alfred, Fritzsche, W., Hahn, O., Förster, Fr.
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
n Afrika. — A. Deutschlands Handelsbeziehungen. ^09
Bedeutend aber ist seine L^age. Das Volk, das Marokko besitzt, beherrscht
den Eingang zum Mittelmeer und damit zu Ostasien. Besonders wichtig
wäre es in Englands Händen, das Gibraltar besitzt. Buch Frankreich
möchte den Staat gern haben. Deutschland aber erhebt Einspruch. Das
Mittelmeer muß für jeden Staat zugänglich sein; es darf nicht einem einzelnen
gehören. Frankreich hat bereits überall festen Fuß gefaßt. So ist
2. Algerien eine französische Kolonie. Frankreich hat viel Geld
hineingesteckt, um sie zu heben, sieht aber auch den Erfolg der Busgaben;
denn das §and ist reich an Getreide, Mein, Vieh. Buch Deutschland
bezieht viel aus Blgerien: Frühkartoffeln, getrocknete Früchte, Rinde der
Korkeiche und Mein.
3. Tunis ist zwar nicht französische Kolonie, aber französischer Schutz-
staat. Die Verwaltung ist ganz an Frankreich übergegangen. Michtig
ist die Luge an der Enge des Mittelmeeres gegenüber Sizilien.
b) Oie Sahara und Ägypten.
H Die Sahara (Ergänze S. ((5) gehört fast mit ihrer ganzen
Mesthälfte den Franzosen, mit ihrer Gsthälfte den Engländern. Die
Franzosen haben von Blgerien aus ihre Herrschaft über die westliche
Sahara ausgedehnt, von Oase zu Oase sind sie weitergerückt, indem
sie eine nach der andern besetzten und schützten. So halten die Franzosen
auch dadurch Marokko wie mit eisernen Klammern umschlossen.
2. Ägypten steht unter englischer Oberhoheit. Mir kaufen von
Bgypten Baumwolle, Zigaretten, Gummiarabikum, Zwiebeln und Eier.
Der Wert der Maren beträgt jährlich 6^ Millionen Mark. Für un-
gefähr 33 Millionen Mark waren führen wir ein. Interesse haben wir
am Suez-Kanal, der vom Mittelländischen Meer nach dem Noten
Meer führt. Die durchfahrenden Schiffe müssen sehr hohe Kanalgebühren
zahlen (30000 J4> für ein großes Schiff). Einfluß auf die Gebühren
hat England. Durch ihre Erhöhung kann der Verkehr durch den Suez-
kanal sehr erschwert werden. Die Hauptstadt von Bgypten ist Kairo (600).
Blexandria, an der Küste des Mittelmeeres, im Delta des Nils (380),
ist der wichtigste Handelshafen.
c) Oer Sudan.
Der Sudan 9 ist das Gebiet zwischen der Sahara und dem Bquator,
zwischen dem Btlantischen Ozean und den: Hochland von Bbessinien.
Sn die westlichen Küstenlandschaften haben sich die Engländer, Fran-
zosen, Deutschen und Portugiesen geteilt, von hier aus versuchen die
einzelnen Völker, weiter ins Snnere einzudringen. Die Küsten sind nach
den Erzeugnissen benannt, die früher hauptsächlich ausgeführt wurden:
Pfeffer-, Zahn- (Elfenbein-), Gold- und Sklavenküste. Setzt werden
9 Sudan — Land der Schwarzen.