1914 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Wagner, Richard, Pottag, Alfred, Fritzsche, W., Hahn, O., Förster, Fr.
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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lsimmelskunde.
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Merkur ist sehr klein, er hätte ^9 mal in der Lrde Platz. Die Dichte
ist ungefähr dieselbe wie die der Lrde. Ob seine Oberfläche, wie bei der
Erde, aus Wasser und Land besteht, oder ob der planet wasserlos ist; ob
er in eine dichte, wolkige Atmosphäre eingehüllt ist oder nicht, wissen
wir nicht. — Die Venus ist ebenfalls entweder nach Sonnenuntergang
oder vor Sonnenaufgang sichtbar; man nennt sie darum Morgen- und
Abendstern. Sie erscheint uns als größter, leuchtendster Stern, Auch
sie hat, wie Mond und Merkur, verschiedene Lichtgestalten. Sie ist aber
wahrscheinlich von einer Atmosphäre umgeben, hat also Wasser, Lust
und Wolken wie unsere Erde. Man nimmt an, daß auf ihr eine feuchte
Treibhauswärme herrscht, bei der menschliche Wesen und Pflanzenwuchs
bestehen könnten. — Der Mars ist unter allen Planeten am bekanntesten.
Bei ihm ist eine Atmosphäre vorhanden, die der unserer Erde sehr
ähnlich zu sein scheint. Mit bloßem Buge gesehen, erscheint der Mars
in roter Farbe; durch ein Fernrohr erkennt man eine glänzende Ober-
fläche mit helleren und dunkleren Stellen; die ersteren sind Länder, die
letzteren Meere. An den Polen erscheinen bald größere, bald kleinere
weiße Stellen; man glaubt, daß das Stellen mit Polarschnee sind, deren
Größe von Sommer und Winter abhängt. Merkwürdig sind die so-
genannten Kanäle auf dem Mars. Das siud schnurgerade graue Linien,
die, oft mehrere tausend Kilometer lang, das ganze Land wie ein Netz
durchziehen. Mail kann sie sich noch nicht erklären. Buch weiß man
nicht, ob auf dem Mars Menscheu wohnen; die Möglichkeiten zum Leben
sind da. — Der Jupiter ist der größte planet unter denen, die sich um
unsere Sonne bewegen. \270 Kugeln von der Größe unserer Lrde zu.
sannnengeballt, würden erst so groß sein wie der Jupiter. Er ist be-
sonders in der Nacht deutlich erkennbar, wenn die Venus schon unter-
gegangen ist; er ist dann der hellste Stern am Himmel. — Der Saturn
ist von acht Monden und von Ringen umgeben. Sn einem starken Fern-
rohr erkennt man drei Ringe, einer liegt um den anderen herum. Man
vermutet, daß sie aus einer großen Anzahl kleiner Monde bestehen, die sich
um Saturn bewegen. — Uranus und Neptun sind von uns an:
weitesten entfernt; wir wissen deshalb sehr wenig von ihnen. Uranus
wird von vier Monden umkreist und braucht zu seiner Umdrehung um
die Sonne 8^ Jahre. Der Neptun braucht dazu gar ^65 Jahre.
H. Kometen. Ein Komet besteht aus einer Nebelhülle mit dem Kern
oder Kopf und den: Schweif. Der Schweif ist Millionen von Kilometern
lang. Für das bloße Buge sind die meisten Kometen nicht sichtbar. Manche
tauchen plötzlich am Fimmel aus und verschwinden wieder. Lindere kehren
immer ht einer bestimmten Anzahl von Jahren wieder; Enckes Komet z. B.
hat eine Umlaufszeit von 3^ Jahren, Valleys Komet eine von 76 Jahren.
5. Meteore oder Sternschnuppen. Oft sieht man am Himmel
glänzende Punkte, einem Sterne ähnlich, pfeilschnell dahinschießen; ein