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1. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 68

1908 - Schleswig : Bergas
68 Ein gesundes Auge sieht eine gewöhnliche Schrift am deutlichsten, wenn diese etwa 35 am vom Auge entfernt ist. Muß man die Schrift, um sie zu erkenuen, dem Auge näher bringen, so ist man kurzsichtig; muß man sie weiter weghalten, so ist man weitsichtig. Der Kurzsichtige erkennt nur die nahen, der Weitsichtige nur die entfernten Gegenstände deutlich. Beide be- dienen sich einer Brille, um die Gegenstände klar zu sehen. Ist die Linse trübe, so entsteht der graue Star, der heilbar ist. Ist aber bei einem Menschen der Sehnerv gelähmt und die Netzhaut gegen Licht unempfindlich, so entsteht der unheilbare schwarze Star. Blinde Kinder lernen in der Blindenanstalt mit Hilfe des Gefühls lesen. Will der Mensch seine Augen gesund erhalten, so muß er für passendes Licht sorgen; denn sowohl zu starkes als auch zu schwaches Licht schadet den Augen. Zu grelles Licht blendet und entzündet die Augen; zu schwaches Licht schwächt sie. Darum darf man nicht in grelles Licht sehen, auch nicht in der Dämmerung schreiben, lesen, nähen oder sticken. Ebenso beachte man, daß das Licht stets von der linken Seite auf die Arbeit falle. Beim Lesen darf man das Buch, beim Schreiben das Heft nicht zu nahe an die Augen halten. Kommen Sandkörnchen, Glas- und Steinsplitter oder kleine Insekten in die Angen, so entferne man sie nicht durch Reiben, sondern hebe das Augenlid in die Höhe und wische den Körper mit einem Tuche vorsichtig heraus. Um die Augen rein zu halten und zu stärken, muß man sie jeden Morgen mit frischem, klarem Wasser waschen. 5. Das Ohr. Das Ohr besteht aus dem äußeren, nüttleren und inneren Ohre. Zu dem äußeren Ohre gehören die Ohrmuschel (a a), der Gehör- gaug (c d) und das Trommelfell, und zu dem mittleren die Trommelhöhle mit den drei Knöchelchen: Hammer, Amboß und Steigbügel. Der Hammer ist mit dem Trommelfell, der Steigbügel init dem Labyrinth verwachsen. Aus der Trommelhöhle führt die Ohrtrompete (b) in die Rachenhöhle. Das innere Ohr oder das Labyrinth st) ist mit Gehörwasser angefüllt. In diesem Wasser schwimmen die Enden der Gehör- nerven (g). Entsteht ein Schall, so fängt das Ohr diesen mit der Ohrmuschel auf und leitet ihn durch den Gehörgang gegen das Trommelfell. Dieses wird dadurch erschüttert und setzt die Gehörknöchelchen in Bewegung. Durch die Knöchelchen wird das Gehörwasser und durch dieses werden wiederum die Enden der Gehör- nerven erschüttert. Die Gehörnerven leiten zuletzt den Schall dem Gehirn zu. Ist bei einem Menschen der Hörnerv gelähmt oder sonst ein Fehler im Ohr, so kann er entweder gar nicht oder nur wenig hören. Er ist dann entweder taub oder schwerhörig. Taubgeborene Menschen bleiben ohne Unter- richt stumm. Wird das taubstumme Kind in eine Taubstummenanstalt ge- bracht, so lernt es sprechen und absehen. Wenn man einen Menschen an den Kopf schlägt oder ihm ins Ohr schreit, oder wenn man mit einer Stricknadel im Ohre bohrt, so kann das
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