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1. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 23

1908 - Schleswig : Bergas
23 man dagegen das eine Ende der Nadel mit Papier oder Wolle und hält das andre Ende dann wieder in die Flamme, so fühlt man erst nach längerer Zeit etwas Wärme. Die Nadel leitet die Wärme schnell fort in unsre Hand; sie ist ein guter Wärmeleiter. Papier und Wolle leiten die Wärme langsam fort; sie sind schlechte Wärmeleiter. Man kann mithin gute und schlechte Wärmeleiter unterscheiden. Gute Wärmeleiter sind alle Me- talle; schlechte Wärmeleiter sind außer Papier und Wolle auch Holz, Stroh, Heu, Pelz, Federn, Wasser, Schnee und Suft. Plätteisen und Kohlenschaufeln haben hölzerne Griffe, damit man sich nicht die Hände verbrennt. Die Mutter faßt einen heißen Kessel mit einem wollenen Lappen an, um die Hand durch den schlechten Wärmeleiter vor dem Verbrennen zu schätzen. Im Winter tragen wir wollene Kleider und Pelze; denn diese verhüten als schlechte Wärmeleiter das Ausströmen der Körper- wärme. Die Federbetten enthalten keine Wärme, sondern sie verhindern nur, daß die Körperwärme entweicht. Pumpen und Nosenstöcke umwickelt man im Winter mit Stroh; Kellerfenster werden mit Mist bedeckt und die Kar- toffeln im Herbste eingegraben. Stroh, Mist und Erde halten als schlechte Wärmeleiter die Kälte ab. Die jungen Saaten sind unter der Schneedecke vor dem Erfrieren geschützt, weil Schnee ein schlechter Wärmeleiter ist. Eis- keller bedeckt man mit Strohdächern und gräbt die Holzwände in die Erde; beim Stroh, Holz und Erde nehmen als schlechte Wärmeleiter die äußere Wärme nur langsam ans. Das Eis schmilzt daher nur ganz langsam. In Häusern mit Strohdächern ist es im Sommer kühl und im Winter warm, weil das Stroh als schlechter Wärmeleiter weder die Wärme noch die Kälte hindurchdringen läßt. Man hat ans den Fußböden Teppiche, weil diese das Ausströmen der Fnßwärme verhindern. Zwischen Doppelfenstern und eben- falls zwischen Doppeltüren befindet sich Luft. Diese verhütet als schlechter Wärmeleiter das Entweichen der warmen Stnbenlnft und das Eindringen der kalten Luft. Warmblütigen Tieren hat der weise Schöpfer ein Kleid von Haaren oder Federn gegeben, damit sie gegen Kälte geschützt sind. Eiserne Ofen heizen die Stube schneller als tönerne, weil Eisen zu den guten Wärmeleitern gehört. Tönerne Öfen halten sich länger warm, weil Ton nicht zu den guten Wärmeleitern gehört. Sollen die Speisen rasch kochen, so benutzt man Kochgeräte ans Metall, weil diese die Wärme rasch aufnehmen. Kochgeräte ans Ton werden benutzt, wenn die Speisen langsam kochen sollen. Ton nimmt die Wärme langsam auf. Wo man die Wärme festhalten will, da wendet man schlechte Wärmeleiter an. Gute Wärmeleiter werden angewandt, wo man die Wärme schnell verbreiten will. 4. Ausdehnung der Körper durch Wärme. Erwärmt man eine Blech- büchse auf dem Ofen, so paßt der nicht erwärmte Deckel der Büchse nicht mehr, sondern er ist zu klein. Nachdem die Büchse erkaltet ist, paßt der Deckel wie zuvor. Der Umfang der Büchse ist größer, wenn diese warm ist, und kleiner, wenn sie kalt ist. Sie wird von der Wärme ausgedehnt, von der Kälte zusammengezogen. Die Wärme dehnt feste Körper ans; die Külte zieht sie wieder zusammen. Eiserne Kochtöpfe sitzen bisweilen im Herdloch fest, wenn sie erwärmt sind. Die Wärme hat sie ausgedehnt. Glühende Bolzen gehen schwer in
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