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1. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 23

1908 - Schleswig : Bergas
23 M heiligen Schrift beweisen könnt, daß ich geirrt habe, so will ich nicht wider- rufen. Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir! Amen." Uber diese unerschrockene Antwort wunderte sich jedermann. Der Kaiser aber tat Luther bald darauf in die Acht; jedermann durfte ihn ungestraft töten. 9. Auf der Rückreise von Worms kam Luther durch einen Wald. Hier ergriffen ihn plötzlich fünf verkappte Ritter und führten ihn hinweg. Seine Begleiter flohen entsetzt und erzählten den Leuten, was geschehen war. Da glaubte jedermanu, Luther sei getötet worden; seine Freunde trauerten und seine Feinde frohlockten. Es ging ihm aber ganz gut. Jene verkappten Ritter hatte nämlich der Kurfürst von Sachsen gesandt. Dieser wollte Luther vor seinen zahlreichen Feinden schützen und ließ ihn deshalb von den Rit- tern heimlich nach der Wartburg bringen. Hier lebte der Gottes- mann einige Zeit als Ritter verkleidet unter dem Namen „Junker Ge- org" im Verborgenen. Ans der Wartburg sing Luther an, die Bibel in die deutsche ^ Sprache zu übersetzen. 10. Nach einem Jahre $ kam Luther wieder nach ^ Wittenberg und predigte daselbst. Sein treuster Z Freund war Melanch- thon. Mit diesem zu- sammen vollendete er die Bibelübersetzung. Nun konnte jedermann das Wort Gottes lesen und verstehen. Als Luther merkte, wie unwissend das Volk war, verfaßte er den Katechismus. Er dichtete auch fromme Lieder, z. B. „Ein' feste Burg ist unser Gott!" In den Kirchen, deren Prediger Luther anhingen, wurden nun nicht mehr lateinische, sondern deutsche Lieder gesungen. Beim Abendmahl erhielten die Abendmahlsgäste nicht mehr nur Brot allein, sondern Brot und Wein. Die Anrufung der Heiligen unterblieb. Viele Klöster wurden aufgehoben, und die Prediger, die der neuen Lehre anhingen, durften heiraten. So beseitigte Luther die Irr- lehren des Papstes und erneuerte die christliche Kirche. Diese Erneuerung der christlichen Kirche durch Luther nennt man die Reformation. Luthers An- hänger mehrten sich ganz bedeutend und wurden Evangelische oder auch Pro- tcstanteu geuaunt. Sie bildeten zusammen die evangelisch-lutherische Kirche. 11. Luthers Gemahlin war Katharina von Bora, eine frühere Nonne. Mit ihr lebte er in glücklicher Ehe, und Gott schenkte ihnen mehrere Söhne und Töchter. Luther hatte alle seine Kinder von Herzen lieb, erzog sie aber streng. Dennoch war in seinem Hause jedermann heiter. Oft spielte Luther
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