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1908 -
Schleswig
: Bergas
- Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Taubstummenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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ein Schuhmachermeister, der lange Zeit krank gewesen und deshalb gänzlich
mittellos geworden war. Dieser gebrauchte notwendig zwanzig Taler, um
Leder kaufen und sein Geschäft wieder anfangen zu können. Um diese Summe
bat der Handwerker den zehnjährigen Prinzen. Der Prinz fühlte Mitleid
mit dem Manne und fragte seinen Diener: „Wieviel Geld habe ich noch in
meiner Sparkasse?" Dieser erwiderte: „Fünfzig Taler!" Da sagte der
Prinz: „Gib dem armen Manne in meinem Namen die zwanzig Taler
und wünsche ihm Glück!" Der Diener tat, wie ihm gesagt ward, und der
Schuhmachermeister war über die Gabe des wohltätigen Prinzen voller
Freude und Dank.
2. Im Jahre 1797
bestieg Friedrich Wil-
helm Iii. den Thron.
Er war ein fried-
liebender Fürst. In
Frau freies) aber lebte ein
kriegslustiger Mann,
der die ganze Welt
erobern wollte. Das
war der Franzosen-
kaiser Napoleon I.
Mit diesem verbün-
deten sich mehrere
deutsche Fürsten; des-
halb legte der da-
malige deutsche Kaiser
im Jahre 1806 die
deutsche Kaiserkrone
nieder. Von da an
hatte unser Vaterland
lange Zeit kein gemein-
sames Oberhaupt mehr.
Noch in demselben
Jahre nötigte Napo-
leon I. Friedrich Wilhelm Iii. zum Kriege. Bei Jena kam es zwischen
den Preußen und den viel zahlreicheren Franzosen zur Schlacht. Die Preußen
wurden völlig geschlagen und verloren 50 000 Mann; der Rest der Truppen
lief in wilder Flucht davon. Kurze Zeit darauf zog der mächtige Eroberer
in Berlin ein. Im Jahre 1807 mußte der König mit Napoleon den traurigen
Frieden zu Tilsit schließen. Napoleon wollte Preußen demütigen und
nahm deshalb Friedrich Wilhelm Iii. alles Land westlich von der Elbe;
außerdem mußte der König noch 90 Millionen Mark Kriegskosten bezahlen
und durfte nur 42 000 Soldaten halten.
3. Einige Jahre danach wollte Napoleon I. auch Rußland erobern.
Mit einem ungeheuer großen Heere brach er im Sommer 1812 in Rußland
ein und zog auf Moskau zu. Die Russen stellten sich dem Feinde zwar
mehrmals entgegen, wurden aber stets besiegt. Groß war Napoleons Freude,