1874 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
42
Anmerkung: Die außereuropäischen Besitzungen Frankreichs
betragen etwa 16 000 Q.-M. mit 61/2 Mill. E.
1. Vergl. Länge und Breite Frankreichs miteinander! — 2. Welches
ist die Grundgestalt des Landes? — 3. Nenne die Grenzen Frankreichs! —
4. Die beiden Halbinseln! — 5. Nach welcher Richtung und in welche
■ Meere fließen die genannten Flüsse? — 6. Wo hat die Garonne ihre
Quelle und woher erhält sie die meisten Nebenflüsse? — 7. Welcher
Längengrad geht durch Paris? — 8. Welche Städte liegen an dem
Rhone, der Garonne, der Loire, der Seine? — 9. Nenne Kriegshäfcn!
— 10. Nenne Orte, die durch Schlachten des deutsch-französischen Krieges
bekannt sind! — 11. Nenne alle Städte über 100000 E.! — 12. Vergl.
Engländer und Franzosen a) nach Konfession, 1>) nach Charakter! —
13. Nenne Ausfuhrproducte Frankreichs!
8» 38. Spanien und Portugal. 1. Die wenig
gegliederte pyrenäische Halbinsel, 16700 Q.-Meilen groß,
hängt nur auf einer 58 Meilen langen Strecke mit dem Festlande
zusammen. Sie besteht, wenn man von kleineren Küstenebenen
absieht, au§ einer großen Hochebene, zwei Tiesebenen und zwei
Hochgebirgen. — 2. Die Hochgebirge: n) die Pyrenäen,
58 Meilen lang, mittlere Höhe 2440 m., höchste Spitze (der
Müladetta) 3480 m.; viel unzugänglicher als die Alpen. Im W.
sind sic niedriger, hier der Paß von Roncesvalles (Rongß'wall;
Einwanderung von Norden her; Rolands Tod) und an der Küste
eine Eisenbahn. — b) Die Sierra Nevada (d. h. Schnee-
gebirge), mittlere Höhe 3000 in., höchste Spitze' Mulahaccn
3550 m. (Cap Gibraltar und Tarifa). — Die Hochebene
wird im Norden begrenzt von dem rauhen, crz- und waldreichen
cantabrischen Gebirge (Fortsetzung der Pyrenäen; Cap Finis-
terre), im Süden von dem andalusischen Schcidegebirg-e
(Cap Vincent). Durch das castilische Scheidegebirge (Cap
la Roca) wird sie in die Hochebene von Altcastilien und Leon
(840 ni hoch, Flüsse Minho (Minjo) und Duoro) und in die
von Neucastilien (800 in. hoch, mit den Flüssen Tajo
(Tacho) und Guadiana) getheilt. — Die Tiefebenen:
a) die aragonische, vom Ebro bewässert, kahl und dürr, nur
an den Flußufern fruchtbar. — b) Die andalusische, vom
Guadalquivir durchflossen, sehr fruchtbar. — Die spanischen Flüsse
sind nicht sehr wasserreich und daher der Schiffahrt wenig günstig.
— 3. Das Klima ist auf der Halbinsel sehr verschieden. Im
Süden heiß (Solano), doch durch die Seewinde gemildert; hier
gedeihen Zuckerrohr, Baumwolle, Dattelpalmen, Korkeichen, Wein.
Die Hochebene hat heiße Sommer, kalte Winter, wenig Regen
(fast immer tiefblauer Himmel), geringen Pstanzenwuchs; auf den
dürren Heidestrecken weiden große Herden Merinoschafe.