1874 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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dem Lesebuch?), erneuerte die Ostmark (wo?), schlug abermals die
Wenden und wurde 962 römischer Kaiser („heiliges römisches
Reich deutscher Nation"). Er ist der Schirmherr der katholischen
Kirche, Herr der Papste, deren Wahl er bestätigt. Leidersehen
die Kaiser von jetzt an oft mehr nach Italien als nach Deutschland;
hierunter leidet die Colonisierung und Mission des Ostens. Otto
ruht in Magdeburg. — (Hohlmünzen, Silberbergwerke im Harz,
Gewichtubreu re.)
37 b. Otto Zt., Iii., Heinrich Ii. Otto n.
(973—983) behauptet Lothringen gegen Frankreich, kann aber das
Erbe seiner Gemahlin, Unteritalien, nicht erwerben. Otto Iii. (983
bis 1002), das Kind, kommt, vrei Jahr alt, zur Regierung unter Vor-
mundschaft der Mutter und Großmutter. Er hält zuviel aus griechische
und römische Sitten, die kaiserliche Macht wird ein Schatten. Die
Herzogtümer werden erblich: die Herzoge sind mächtiger als der Kaiser;
die Nachbaren (Ungarn, Polen rc.) werden stark. Heinrich Ii., der
Baier, nimmt sich wieder mit voller Liebe Deutschlands an, steuert der
Fehdelust der Großen, nimmt die Niedern in seinen Schulz, stützt sich
gegenüber der Macht der Großen besonders auf die Bischöfe, die er
ernennt.
c. Die fränkischen Kaiser.
38. Konrad Ii. Bei der ersten Königswahl durch
Fürsten aller deutschen Stämme am Rhein wird Konrad 11.
(ein starker und mächtiger Graf von Franken) gewählt 1024—39.
(„Die Kaiserwahl" — von Uhland.) Er wurde daun in Mainz
zum deutschen, in Mailand zum lombardischen König, in Rom in
Gegenwart der Könige Kanut d. Gr. von Dänemark und
Rudolf von Burgund zum Kaiser gekrönt. Er bezwang die Ungarn,
Polen, Wenden, gab Schleswig an Dänemark (Eider, Deutschlands
Grenze), hatte mit seinem Stiefsohn Ernst von Schwaben zu
kämpfen, erwarb Burgund für Deutschland (wovon jedoch nur
Elsaß und Schweiz dauernd), demüthigte die trotzigen Vasallen.
Die kleinen Lehen werden erblich und sind unmittelbar vom Kaiser
abhängig.
H. 39. Heinrich Iii. Unter Heinrich 111. 1039-56
entwickelte sich die Kaisermacht zur höchsten Blüte (die Macht
der Geistlichkeit, des Adels und des Auslandes wird geschwächt).
Heinrich wurde Lehnsherr von Ungarn, Polen, Böhmen rc., trat
Frankreich kräftig entgegen (Handschuh hingeworfen), setzte drei
Päpste ab, deutsche Päpste ein, erneuerte die kaiserliche Bestätigung
der Papstwahl und führte den Gottessrieden, treuga ckei, ein
(hiernach mußte nach kirchlichem Gebot von Donnerstag Abend bis
Dinstag Morgen, außerdem von Advent bis zum 8. Tage nach