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1. Weltkunde - S. 124

1874 - Hannover : Helwing
124 1308 ermordet. Ihm folgte Heinrich Vii. aus dem Hause Luxem- burg, welcher zwar tapfer und edel war, aber doch die Unordnung in Deutschland nicht beseitigen konnte (1318—1314). Böhmen brachte er an seinen Sohn Johann. Nun wählten die uneinigen Fürsten gar zwei Kaiser, nämlich Ludwig von Baiern (1314— 1347) und Friedrich von Oesterreich (1314—1331). Beide Kaiser kämpften 7 Jahre mit einander, bis Friedrich in Gefangenschaft gerieth und beide, ausgesöhnt durch des letzteren Treue im Worthalten, noch eine Zeit ge- meinschaftlich im Frieden regierten, bis Friedrich starb. Ludwig hatte noch viel mit dem Papste zu kämpfen; er war der letzte Kaiser, den der Papst in den Bann that. 1338 erklärten die deutschen Fürsten auf dem ersten Kurvereine zu Rhense am Rheine: Der Kaiser ist, sobald die Wahl vollzogen, rechtmäßiger König und römischer Kaiser, ohne des Papstes Bestätrgung. Er gab auch die durch das Aussterben der Askanier erledigte Mark Branden- burg an seinen Sohn Ludwig 1324, der mit der Erbin von Kärnthen und Tyrol, Margaretha Maultasch, verheiratet wird. — Sein Nachfolger Karl Iv. von Böhmen und Luxemburg, Enkel von Heinrich Vii. (1347 — 1378) wurde von Maximilian bezeichnend „Böhmens Vater und des heiligen römischen Reiches Stiefvater" genannt. Er war nicht ritterlich, aber schlau („Pfaffenkönig", sprach 5 Sprachen). Für Böhmen hat er ff ehr gesorgt (Zerstörung der Raubschlösser, Förderung des Berg-, Acker- und Weinbaues, Bau von Brücken, Kirchen, Palästen, in Prag 1348 die erste deutsche Uni- versität gegründet). Zum Besten des Reiches hat er nicht viel gethan. Er verkaufte kaiserliche Rechte und brachte zu Luxemburg und Böhmen noch Schlesien, Brandenburg und die Lausitz an sein Haus. Er regelte aber die Ansprüche der Reichsfürsten auf das Stimmrecht bei der Kaiserwahl durch die goldene Bulle (gegeben zu Metz 1356; ein Exemplar mit goldener Kapsel ist noch jetzt in Frankfurt). Durch dieselbe wurde das Kurfürstencollegium festgestellt, d. h. es wurden den Kaiser zu küren (wählen) berechtigt: die Erzbischöfe von Mainz, Trier, Köln, der König von Böhmen, der Pfalzgraf am Rhein, der Herzog von Sachsen-Wittenberg, der Markgraf von Brandenburg. Diese er- hielten besondere Würden (Aufgabe: Wie beschreibt diese Schiller im „Grafen von Habsburg"?), besondere Vorrechte und wurden beinahe selbständige Landesherren. (Später gingen noch einige Aenderungen im Kurfürstencollegium vor.) Sonst ist aus seiner Zeit noch zu merken: Tyrol kommt an Oesterreich; Pest (schwarzer Tod) in Deutschland und fast ganz Europa, Judenverfolgungen, Geislergesellschaftsn, großes Erd- beben; sein Gegenkönig Günther von Schwarzburg starb 1349.— Sein Sohn Wenzel der Faule (1378—1400) war unthätig, und deshalb wurde Deutschland durch Kriege des Adels und der Städte verwüstet (Rheinischer Städtebund). Wenzel wurde als Kaiser 1400 abgesetzt, blieb aber König von Böhmen bis 1419. Ruprecht von der Pfalz (1400—1410) hat nichts ausgerichtet, aber unter ihm entfaltet die Feme ihre Macht in Westfalen. 52. Von Sregismund bis Maximilian. Siegismund, Karl Iv. Sohn, Wenzels Bruder (1410 —1437), hatte anfangs zwei Gegenkaiser (seinen Bruder Wenzel, der noch nicht abgedankt hatte, aber bald sich abfinden ließ, und seinen Onkel
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