1874 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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bürg, wieder einsetzen. Nachdem er die Kaiserlichen aus Pommern
vertrieben, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein Schwager,
der schwache Georg Wilhelm von Brandenburg, und der Kursürst
von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf rechtzeitig anzuschließen.
So konnte er nicht hindern, daß Lilly Magdeburg zerstörte
(Mai 1631). Bald daraus schlug ihn Gustav Adolf, im Sep-
tember bei Leipzig oder Breitenfeld. Während nun die Sachsen
Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen Siegeslauf (mit
Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden) durch Thüringen und
Franken nach dem Rhein und dann nach Baiern, wo er am Zu-
sammenfluß des Lech und der Donau Lilly schlug, der tödtlich
verwundet wurde (1632). Während dieser Zeit Halle auf des
Kaisers Bitten Wallenstein wieder ein Heer geworben, dessen
unumschränkter Oberherr er wurde. Er vertrieb die Sachsen aus
Böhmen und wandte sich dann gegen Gustav Adolf. 11 Wochen
standen beide sich verschanzt gegenüber bei Nürnberg. Der
Sturm der Schweden und Weimaraner mislang. Schnell zog
Wallenstein nach Sachsen. In der Schlacht bei Lützen am
16. November 1632 fiel Gustav Adolf, aber die Schlacht wurde
gewonnen. Es wurde in Süddeutschland weiter gekämpft (Bernhard
von Weimar, Oxenstierna). Wallenstein wurde 1634 zu Eger in
Böhmen ermordet. (Weshalb?) Die Kaiserlichen und Baiern
siegten im August bei Nördlingen (wo?) über die Schweden.
1635 schlossen Sachsen, Brandenburg und die meisten vrote-
stantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden. — 4. Der schwedisch-
französische Krieg (1635—48). Die Franzosen mischten,
wie bislang schon heimlich, so jetzt offen sich in die deutschen An-
gelegenheiten*), und beide, Schweden (Banner und Torstenson)
und Franzosen kämpften gegen die Kaiserlichen weiter; bald siegten
diese, bald jene. Nach langen Verhandlungen (seit 1637 regierte
Ferdinand Iii. als Kaiser, zum Frieden geneigt) wurde endlich
zu Münster und Osnabrück der westfälische Friede ge-
schlossen. 1648. — (Aufgabe: Beschreib nach deinem Lese-
buche: 1. Gustav Adolf. - 2. Lilly. — 3. Wallenstein. -
4. Die Eroberung von Magdeburg. — 5. Die Schlacht von
Lützen.)
£5. 65. c) Folgen. 1. Die Reformation blieb bestehen,
und Katholiken und Protestanten erhielten gleiche Rechte; aber das
*) Weshalb? Es betraf die Verminderung der deutschen Macht
und die Vergrößerung Frankreichs. Der Krieg wird nun zu einem rein
politischen.