Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Weltkunde - S. 146

1874 - Hannover : Helwing
146 Berlin viele Prächtige Gebäude an (Schloß, Zeughaus, Sternwarte, Brücke mit der Bildsäule des großen Kurfürsten re.), wodurch die Stadt sehr verschönert wurde, aber das Land in Schulden gerieth. Er stiftete die Universität in Halle, wo damals Thomasius und der fromme August Hermann Franke wirkten. (Ersterer hat die Hexenprocesse bekämpft, letzterer das große Waisenhaus und ver- schiedene andere Anstalten gestiftet.) — Friedrich hat sich an folgenden Kriegen betheiligt: 1. gegen Frankreich bei dem 3. fran- zösischen Raubkriege (s. 8. 69); 2. gegen die Türken; 3. am spanischen Erbfolgekriege (s. §. 70). — Nachdem Hannover 1692 zum Kurfürstenthum erhoben war und Sachsen 1697 die Königs- krone in Polen erlangt hatte (der König wurde katholisch), setzte sich Friedrich mit Bewilligung des Kaisers am 18. Januar 1701 in Königsberg die Königskrone aufs Haupt. (Schwarzer Adler- orden.) So war nun Brandenburg ein Königreich, und Friedrich nannte sich: Friedrich I., König in Preußen. (König ttl Preußen, weil Westpreußen noch zur Krone Polen ge- hörte. Als später Friedrich der Große Westpreußen erhielt, nannte er sich König Von Preußen). — Friedrich 1. hat folgende Ländertheile erworben: durch Kauf: Quedlinburg und Tecklenburg (Westfalen); durch Erbschaft: Lingen, Mörs (wo?) und Neucnburg (Schweiz). Was 'erhielt er im spanischen Erbfolgekriege? — 2. König Friedrich Wilhelm I. (1713 — 1740). Er war aufrichtig fromm und echt deutsch. Deshalb haßte er alle Pracht und alles französische Wesen. Er war sehr einfach und sparsam, dabei streng, ja zuweilen hart. Sein Streben ging auf Sol- daten und Geld. Deshalb war seine Hauptsorge: Vermehrung und Vervollkommnung seines Heeres („seine lieben blauen Kinder", Riesengarde — „lange Kerls", der alte Dessauer (Leopold von Dessau, Erfinder des eisernen Ladestockes und des Marschierens in gleichem Schritt und Tritts). Nicht minder sorgte er für Füllung des Staatsschatzes (Sparsamkeit am Hofe, strenge Verwaltung des Landes, „Tabackscollegium"). Von seinen Unterthanen verlangte er unbedingten Gehorsam („Raisonnier Er nicht"), sorgte aber für den Ausbau der Städte („der Kerl hat Geld, muß bauen" — großes Krankenhaus in Berlin und Militärwaisenhaus in Pots- dam), für Gewerbe und Handel (17 000 Salzburger), für Volks- unterricht (1800 neue Landschulen) und beförderte Recht und Sittlichkeit. — Ueber seine Betheiligung am nordischen Kriege und die damaligen Erwerbungen erzähle nach §. 71. — Als er starb, hinterließ er ein Heer von fast 90 000 Mann und einen Staats- schatz von 8 Mill. Thalern.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer