1874 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Wenn sie nach Mücken jagt, schnellt sie ziemlich. hoch über das
Wasser empor. Im Herbste laicht sie, d. h. legt viele kleine Eier,
ans welchen die jungen Forellen kommen. Das Fleisch der Forelle
ist besonders zart und wohlschmeckend. — Der geureiue Hecht
hat einen ziemlich walzenförmigen Körper, eine lange, flache
Schnauze, sehr scharfe Zähne. Seine Farbe ist gewöhnlich oliven-
braun, schwärzlich oder gelblich marmorirt. Seine Flossen sind
schwärzlich gefleckt und mit weichen Stacheln versehen. Er lebt in
den meisten europäischen Gewässern und ist unser schlauster,
kühnster und gefräßigster Süßwasserfisch (Räuber), der nicht nur
andere Fische und Amphibien frißt, sondern selbst junge Enten
und Gänse angreift. Sein Fleisch ist schmackhaft; die Leber gilt
als Delicatesse. — Der gemeine Hering hat einen stark
zusammengedrückten Körper, dunkelbläulich-grau, nach unten
silberig, 20 ein. lang. Die Kiemendeckel sind aderig gestreift, die
schmalen Brust- und Bauchflossen grau, die Schuppen groß, leicht
abfallend, Bauchschuppen sägeartig vorstehend, die Gräten sehr
zart. Er kommt im Sommer in zahlloser Menge, wahrscheinlich
nicht vom Polarkreise her, sondern aus der Tiefe des Meeres an
die nordeuropäischen Küsten und Flußmündungen, um zu laichen,
und verschwindet dann wieder. Für die nördliche Halbkugel ist
er der wichtigste Fisch, von welchem jährlich über eine Milliarde
gefangen wird (in einem Weibchen über 6o000 Eier, Nogen), so
daß dadurch Tausenden von Menschen Nahrung und Erwerb ver-
schafft wird. Die Heringe leben von kleineren Fischen, See-
gewürm ec. und dienen wieder größeren Fischen, Seevögeln und
Seesüugethieren zur Nahrung (Schellsischen, Haien, Möven,
Walen re.). Sie kommen vom April bis Juli in immer wachsen-
der Zahl an, so daß sie weit ausgedehnte und dicht zusammen-
gedrängte Bänke (Fifchbänke) bilden, welche zuweilen mehrere
Meilen Länge und mehrere hundert Fuß Tiefe haben (Hauptfang
von Johannis bis Jacobi). Bis August bleiben sie meist im
hohen Meer, treten daraus in seichte Gewässer zurück, laichen
und ziehen dann wieder fort. Kleine Heringsarten sind Sar-
delle und Anchovis. — 2. Gieb nach 8. 11 die allgemeinen
Merkmale der Fische an! — Merke dann noch Folgendes: Die
Fische haben meistens einen langgestreckten, seitlich zusammen-
gedrückten und mit Schuppen bedeckten Körper. Der Kopf ist
verhältnißmäßig sehr groß und geht ohne einen abgesetzten Hals
in den Rumpf über. Die Kiefer und auch der Gaumen sind
meist mit spitzigen Zähnen besetzt. Die Gehörorgane sind äußer-
lich nicht sichtbar. Die Augen haben keine Augenlider. Die Kiemen