1874 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Natronseifen? — 4. Woraus bestehen die Fette? — 5. Wie bildet sich
Glycerin? — 6. Gieb Eigenschaften und Anwendung desselben an! —
7. Wie bildet sich die Seife? — 8. Warum schäumt die Seife nicht
in hartem Wasser? — 9. Aus welchen Elementen bestehen die Fette?
10. Vergleiche Fett mit Stärke und Zucker!
§. 87. Nahrungsmittel. 1. Wiederhole nach 8- 7
und 8 der Naturgeschichte die Organe der Verdauung und des
Blutumlaufs! — Der menschliche Körper bedarf zu seinem
Bestehen fortwährend der Nahrung, welche die durch die Le-
bensthätigkeit abgenutzten und unbrauchbar gewordenen Bestand-
theile wieder ersetzt. Alle Körpertheile empfangen ihre Nahrung,
d. h. bilden sich immer neu, aus dem Blute. Daher verlangt das
Blut zu seiner und zur Erhaltung des Körpers alle die Stoffe,
aus denen es selbst und der Körper zusammengesetzt sind.
Diese Stoffe heißen Nahrungsstosfe, sie werden dem Blute in
den Speisen und Getränken — Nahrungsmitteln — zugeführt
und durch die Verdauung zur Aufnahme in das Blut umge-
wandelt. — 2. Die Nahrung, welche wir genießen, hat aber nicht
bloß die Aufgabe, die unbrauchbaren Theile des Körpers (der
Knochen, Muskeln, Haut, Haare, Nägel, Nerven rc.) zu ersetzen,
sondern sie muß in dem Körper einen gewissen Grad von Wärme
erzeugen. Die Körperwärme wird aber hauptsächlich durch den
in der Lunge und im Blute überhaupt stattfindenden Verbren-
nungs- oder Athmungsproceß erzeugt. Vergl. 88. 20, 71
der Physik und Chemie und 8- 9 der Naturgeschichte. — Die
Nahrungsmittel sind also zweierlei Art: stoffbildende (plastische)
und wärmende (Respirationsmittel). — 3. Unser Körper besteht
nun aus Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff und Stick-
stoff, außerdem aus Schwefel, Phosphor, Kalk, Koch-
salz und Eisen. Da kein Stoff sich in einen andern (das Eisen
sich nicht in Phosphor, Sauerstoff sich nicht in Schwefel rc.) ver-
wandeln kann, so muß die stoffbildende Nahrung alle diese
Stoffe enthalten. Besonders wichtig ist der Stickstoff; die
Nespirationsmittel müssen reich sein an Kohlenstoff. — 4. Wir
vermögen aber weder Kohlenstoff noch Stickstoff noch ein
anderes Element als solches, d. h. in isoliertem Zustande, zu
genießen; die Elemente müssen vielmehr erst zu organischen Ver-
bindungen zusammengetreten fein. Wir entnehmen daher unsere
Nahrung dem Pflanzenreich und dem Thierreich. Das
Pflanzenreich ist die nothwendige Vorbedingung des Thier-
und Menschenlebens. — Die wärmenden oder Respirationsmittel
sind besonders: Stärke, Gummi, Zucker und Fett; blut-
bildend find vorzüglich: Kleber, Eiweiß, Käsestoff und
Gef