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1. Nicolaisches Realienbuch - S. 101

1906 - Berlin : Nicolai
101 b) Der Krieg gegen Dänemark 1864. Veranlassung. Seit Jahr- hunderten standen die Herzogtümer Schleswig und Holstein unter dänischer Herrschaft; doch hatten sich die dänischen Könige verpflichten müssen, diese Länder nie zu trennen und niemals mit Dänemark zu vereinigen. Wieder- holt hatten aber die dänischen Könige den Versuch gemacht, Schleswig- Holstein die eigene Verwaltung zu entziehen und die Herzogtümer völlig für Dänemark in Besitz zu nehmen Besonders seit dem Wiener Kongreß forderte eine Partei in Kopenhagen, die „Eiderdänen" genannt, daß Schleswig bis zur Eider mit Däncmar vereinigt werden sollte. Diese Forderung ver- trat auch der dänische König Friedrich Vii. offen. Dagegen erhoben sich 1818 die Schleswig-Holsteiner, und mit Hilfe preußischer und anderer deutscher Truppen unter dem General Wranger versuchten sie, ihre Selbständigkeit zu behaupten. Nach jahrelangen wechselvollen Kämpfen und mannigfaltigen Verhandlungen wurde dem Prinzen Christian von Schleswig-Holstein, dem späteren dänischen Könige Christian Ix., und seinen Nachkommen die Nachfolge in Dänemark und in den Herzogtümern zugesprochen. Ferner erhielt jedes der beiden Herzogtümer gesonderte Ministerien und Volksvertretungen. Die Eiderdänen strebten nun immer entschiedener die völlige Einverleibung Schleswigs an, und König Christian Ix. erließ 1863 eine Gesamtversassung für Dänemark nnb Schleswig. Hierdurch war die Unteilbarkeit der beiden Herzogtümer aufgehoben. Darüber gab sich eine gewaltige Aufregung in Deutschland kund, und vom Deutschen Bunde wurde die Besetzung der beiden Herzogtümer gefordert. Als Österreich und Preußen im Namen des Deutschen Bundes die Aushebung der Gesamtversassung und die Untrennbarkeit der Herzogtümer forderten, Dänemark es aber ablehnte, veranlaßte dies den Ausbruch des Dänischen Krieges 1864. Verlaus des Krieges. Ein österreichisch - preußisches Heer unter dem Feldmarschall Wrangel, dem Prinzen Friedrich Karl und dem österreichischen General von Gablenz besiegte die Dänen in mehreren Gefechten und er- stürmte am 18. April unter schweren Opfern die Düppeler Schanzen. Im Frieden zu Wien trat der König von Dänemark alle Rechte über die Herzogtümer Schleswig-Holstein und Lanenburg an Österreich und Preußen ab Anfänglich wurden die Herzogtümer gemeinsam verwaltet, später aber wurde die Verwaltung Holsteins an Österreich, die Schleswigs an Preußen übertragen. Lanenburg kam gegen Zahlung von 2’/2 Mill. Talern in preußischen Besitz. — Otto von Bismarck wurde vom Könige in den Grafen- stand erhoben. c Der Ausbruch ernster Verwickelungen zwischen Österreich und Preußen. Der Krieg gegen Österreich. Die Verwaltung und die zukünftige Gestaltung der beiden Herzogtümer führte bald zu Zwistigkeiten zwischen Österreich und Preußen; denn Österreich verlangte, daß der Erbprinz Friedrich von Augustenburg, der Vater unserer Kaiserin, als Herzog von Schleswig- Holstein und unabhängiger deutscher Bnndesfürst anerkannt werde, obwohl sein Vater Verzicht geleistet hatte. Dagegen beanspruchte Preußen für seine Mühewaltungen den Oberbefehl über das Heer und die Flotte des neuen
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