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1. Nicolaisches Realienbuch - S. 172

1906 - Berlin : Nicolai
172 bahnbau (Sibirische Bahn). Die Halbinsel Krim trägt als Fortsetzung des Kaukasus das sonnige Jaila-Gebirge. Aus dem Tieflande erhebt sich im W. die Waldai-Höhe, das Quellgebiet mehrerer Ströme, die sich in dem weiten Tieflande zu ganz bedeutender Größe entwickeln. So führt die fischreiche Wolga gewaltige Wassermengen dem Kaspischen Meere Zu. Der Dnjepr mit der Beresina ergießt sich in das Schwarze Meer, während die Düna in den Rigaischen Meerbusen mündet. Die Newa, ein Abfluß des Ladogasees (größter See Europas), welcher mit dem Onegasee in Verbindung steht, fließt an St. Petersburg vorüber in den Finnischen Meerbusen. In das Nördliche Cns- meer, das mit dem Weißen Meer tief in das Festland einschneidet, mündet die Petschora. Ins Weiße Meer ergießt sich bei Archangelsk, dem Ausfnhrorte für Holz, die Dwina. Fast sämtliche Flußgebiete werden untereinander und nüt den Meeren durch Zahlreiche Kanäle verbunden, doch muß die Schiffahrt des Eises wegen mehrere Monate hindurch ruhen. Aus den meisten Flüssen herrscht lebhafter Verkehr, zunial die Landstraßen wegen des Mangels an Steinen schlecht sind. Auch das Eisenbahnnetz ist nicht dicht. Nach Deutschland liefern die Flüsse Eisfische (Karpfen) und vom Stör den Kaviar, der meist aus Astrachan eingeführt wird. 3. Landschaften. In Rußland unterscheidet man von N. nach S. 5 verschiedene Gebiete, a) Die Tundren im N. sind kalte, mit Eis und Schnee bedeckte Flüchen, die im kurzen Sommer etwa 1 m tief anstauen und sich dann mit Moos und Flechten überziehen. Samojeden und Lappen führen dort mit ihren Renntierherden ein Nomadenleben. Ihr Handelsmittelpunkt ist Archangelsk, b) Südlich von den Tundren erstreckt sich das Gebiet der Nadel- und Laubwälder. Die Waldungen bedecken das seenreiche Finnland, die nördlichen Ostseeprovinzen und Mittel-Rußland bis zu einer Linie, die von Lemberg über Nischni-Nowgorod nach dem Ural hinüber verläuft. Mächtige Sümpfe, z. B. die Rokitno-Sümpfe (Beresina 1812), unterbrechen die Waldgebiete. Die düsteren Nadelwälder werden nach S. von Birken, Pappeln, Eichen und Linden (Honig) abgelöst. Sie liefern Nutz- und Brenn- holz und die Rohstoffe zur Herstellung von Pech, Teer, Papier und Pottasche. Auch die Jagd aus Bären, Wölfe und edlere Pelztiere bildet eine Nahrungs- qnelle. In der Haupt- und Residenzstadt St. Petersburg blüht infolge ihrer günstigen Lage in der Nähe der Newamündnng Handel und Gewerbe (Webwaren, Maschinen, Tabak). Sie ist 1703 von Peter dem Großen ge- gründet worden. Unter den vielen großen Gebäuden nimmt der Winterpalast des Zaren die erste Stelle ein. Von der Seeseite aus wird Petersburg durch den Kriegshasen Kronstadt am Finnischen Meerbusen geschützt. Helsingsors und Reval liegen in diesem Gebiet und führen Holzerzengnisse aus. Nischni- Nowgorod ist der Mittelpunkt des russischen Handels (größter Marktplatz für Pelz- und Lederwaren, türkische und persische Teppiche, Tee). Berühmt sind die dortigen Messen im Juli und August. — c) Im südlichen Teile der Ostseeprovinzen, in Polen und bis zu der Linie von Kischinew bis Saratow wird Ackerbau getrieben. Dort liegt das Gebiet der schwarzen Erde. Es ist aus Löß gebildet und mit schwarzem Humusboden untermischt. In
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