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1. Nicolaisches Realienbuch - S. 207

1906 - Berlin : Nicolai
207 Bei Assuan, unter dem Wendekreise, tritt er in Ägypten ein. In einem weiten, sumpfigen Delta ergießt er sich mit 2 Hauptarmen ins Mittelländische Meer. Die breiten Uferlandschaften werden durch die alljährlichen Über- schwemmungen des Nils derartig befruchtet, daß Getreide, Baumwolle und Zuckerrohr reichlich gewonnen werden. In der Gewinnung der Baumwolle steht Ägypten an 3. Stelle auf der Erde (Union, Indien). Überhaupt gehört Ägypten infolge seiner Fruchtbarkeit zu den gesegnetsten Ländern der Erde, da kaum ein Monat ohne Ernte ist. a) Die Bewohner sind teils Nach- kommen der alten Ägypter, teils Beduinen und in den Küstenstädten Europäer. Sie wohnen im Niltal dichter als in Belgien. — Das Land ist zwar der Türkei zinspflichtig und wird von einem erblichen Vizekönig (Khedive) regiert, doch steht es völlig unter englischem Einfluß. t>) Städte. Die Hauptstadt Kairo, die volkreichste Stadt Afrikas, zeichnet sich durch viele Moscheen aus. Sie wird des milden Klimas wegen von Europäern viel besucht. Welllich von Kairo befinden sich zahlreiche Pyramiden. Von der Hafenstadt Alexandria führt eine Eisenbahn nach Suez, das durch den Suez-Kanal mit Port Said verbunden ist (Verkehr nach Indien). Sudan. Im S. der Sahara erhebt sich von der Küste des Atlantischen Ozeans bis zum Unterlauf des Nigers das Bergland Hoch-Sudan, dem sich bis zum Hochland von Habesch der gut bewässerte Flach-Sudan anschließt. Der Schari-Fluß ergießt sich in den größten See, Tsad-See, der mit Schilfdickicht umgeben ist (Krokodile, Flußpferde). Vielfach bedeckt den Boden Urwald, in dem die größten und stärksten Säugetiere der Erde vorkommen (Elefant, Löwe, Panther, Hyäne, — Büffel, Antilope, — Gorilla und Schimpanse). Besonders wichtig sind in den Wäldern die Ölpalme, deren Ol zur Licht- und Seifensabrikation verwendet wird, die Gummi- Akazie (Gummi arabicum) und die Kautschuklianen, aus denen Kautschuk gewonnen wird. — Die Bewohner sind größtenteils bräunlich aussehende Sudanneger. Sie sind Mohammedaner, haben Staaten mit einem Sultan an der Spitze gegründet und bauen Städte. Südlich vom Sudan beginnt das Gebiet der Bantuneger. Diese sind von schwarzer Hautfarbe und beten Götzen (Fetische) an. Sie treiben Ackerbau, und zwar gewinnen sie Mais und Durra (Negerhirse), die beiden wichtigsten Getreidearten Afrikas, außerdem Baumwolle und Indigo (Farbstoff). Die Viehzucht erzielt Pferde und Rinder. Von dem Lande haben Engländer, Franzosen und Deutsche an der Küste Besitz ergriffen. Die deutschen Kolonien Togo und Kamerun. 1. Togo, die kleinste unserer afrikanischen Kolonien, ist ungefähr doppelt so groß wie die Prov. Brandenburg und liegt in Ober-Guinea zwischen der Gold- und Sklavenküste. Am Meere beträgt seine Ausdehnung nur etwa 50 llrn, nimmt aber landeinwärts an Breite zu. Im W. wird es von englischem und im O. von französischem Besitz begrenzt.
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