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1. Nicolaisches Realienbuch - S. 449

1906 - Berlin : Nicolai
449 ausgesetzt. Außen nagten an ihr die Wogen des durch Verdichtung des Wasserdampfes entstandenen Urmeeres, und von innen drangen durch Spalten, Nisse oder lockerer gefügte Stellen des Erdmantels die feurigen Massen nach außen. Die Wirkungen des Feuers und des Wassers sind daher bei der Zu- sammensetzung der Erdrinde erkennbar. Feurig-flüssigen Ursprung haben die Durchbruchsgesteine, von denen Granit, Syenit, Porphyr und Basalt die bekanntesten sind. Granit, ein körniges Gemenge aus Feldspat, Quarz und Glimmer, wird zu Pflastersteinen, Tryttoirplatten, Säulen und Denkmälern verarbeitet. Der ähnlich verwendete Syenit besteht aus Feldspat und dunkler Hornblende. Porphyr zeigt eine verschieden gefärbte Grundmasse, aus der sich größere Körner oder Kristalle abheben, und wird als Bau- und Bildhauerstein geschätzt. Der säulenförmig abgesonderte, dunkelfarbige Basalt liefert natür- liche Prell- und Geländersteine. Die Absätze aus dem Wasser und die unter Mitwirkung des Wassers gebildeten Gesteine heißen Absatzgesteine; sie sind meist deutlich geschichtet und enthalten häuflg Pflanzen- und Tierreste. Zu den Absatzgesteinen gehören die kristallinischen Schiefer (Gneis, Glimmer- schiefer, Tonschiefer), die Verdunstungsrückstände des Meeres (Steinsalz, Gips), die Trümmergesteine (Sandstein, Ton, Lehm, Mergel, d. i. kalk- haltiger Ton), die Kalkgerüste der Seetiere (Kreide, Muschelkalk), die Reste einer früheren Pflanzenwelt (Anthrazit, Steinkohle, Braunkohle, Torf) und schließlich die Ackererde. 34. Die Ackererde ist die oberste Schicht der Erdrinde, die hauptsächlich aus Zerbröckelten und zerriebenen Teilen der verschiedenartigsten Gesteine be- steht. An ihrer Entstehung ist besonders das Regenwasser beteiligt, dessen lösende Kraft durch die in ihm enthaltene Kohlensäure erhöht wird (Verwitterung). Besonders wirksam bei der Verwitterung ist der Wechsel von Hitze und Kälre sowie die sprengende Kraft gefrierenden Wassers. Die wichtigsten Bodenarten sind: Sand, Ton, Kalk, Mergel und Humus. Humus, aus verwesten Pflanzen- resten bestehend, ist für den Landwirt die wertvollste aller Bodenarten. Da die Pflanzen aus dem Boden Nährsalze und Stickstoff beziehen, muß durch die Düngung für Ersatz gesorgt werden. Quellen für Phosphor sind Knochenmehl, Superphosphat, Guano und Thomasschlacke, ein Nebenprodukt bei der Eisengewinnung. Kalk führt man dem Boden in Form von gebranntem Kalk und Gips zu. Kalihaltige Düngemittel liefern vor allem die Staßfurter Abraumsalze. Den Stickstoffbedarf der Pflanzen deckt man durch Düngung mit Salpeter, Wurzelbakterien und schwefelsaurem Ammoniak (S. 441,16). Alle für die Pflanze notwendigen Stoffe enthält der Stalldünger. Außer durch die Düngung gewinnen Acker und Garten durch die mechanische Bearbeitung mit Pflug und Egge, Spaten, Hacke und Rechen be- deutend an Ertragfähigkeit. Diese Geräte lockern den Erdboden aus, damit ihn die Wurzeln durchdringen und Luft und Sonnenschein auf ihn besser wirken können. Infolgedessen geht die Verwitterung leichter von statten, die den Pflanzen neue Nährsalze erschließt. Schließlich werden durch das „Umbrechen" des Ackers auch zahlreiche Unkrautwurzeln zum Absterben gebracht.
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