Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 65

1899 - Schleswig : Bergas
65 gehen, Geschmacks nerven. Die Gefühlsnerven endigen in der Haut; deshalb fühlen wir mit derselben. Diese Nerven bilden zusammen die Sinnesnerven. Sie führen die Eindrücke von außen zum Gehirn, welches der Sitz der Seele ist. Es giebt aber auch Nerven, welche die Beine, die Arme und andere Körper- teile in Bewegung setzen und deshalb Bewegungsnerven heißen. Ohne Nerven wären wir blind, taub, gernch-, geschmack- und gefühllos; ohne Nerven könnten wir uns nicht bewegen. Wer sich seine Nerven gesund erhalten will, muß stets ans die Arbeit die nötige Ruhe folgen lassen. Die vollkommenste Ruhe für die Nerven gewährt der Schlaf. Wer gut schlafen will. beachte folgendes: Er esse abends nicht viel und nur leicht verdauliche Speisen. Er arbeite nicht zu lange vor dem Schlafengehen und vermeide vorher jede Aufregung. Er gehe nicht zu spät zu Bett; denn eine Stunde Schlaf vor Mitternacht ist besser als zwei Stunden Schlaf nach Mitternacht. Er schlafe morgens nicht zu lange und sorge für frische Luft im Schlafzimmer. Je jünger ein Kind ist, desto mehr Schlaf gebraucht es; ein erwachsener Mensch hat 6 bis 8 Stunden Schlaf nötig. Übermäßiger Genuß von Branntwein, Bier, Wein und starkem Kaffee schwächt die Nerven. Auch Zorn, Gram und Sorgen machen die Nerven krank. Wir unterscheiden fünf Sinne, nämlich: Gesicht, Gehör, Geruch, Ge- schmack und Gefühl. Jeder Sinn hat sein besonderes Werkzeug. Das Werk- zeug des Gesichts ist das Auge, das des Gehörs das Ohr, das des Geruchs die Nase, das des Geschmacks die Zunge und das des Gefühls die Haut. 4. Das Auge. Das Auge bildet eine Kugel, welche Augapfel (a) genannt wird. Der Augapfel liegt in der Augenhöhle und wird durch die Augen- lider (o und u), die Augenwimpern und die Augenbrauen vor Staub, Schweiß u. s. w. geschützt. Im Innern des Augapfels befiubet sich die Linse; vor derselben ist das Augenwasser, hinter derselben der Glaskörper. Außen ist der Augapfel von drei Häuten um- schlossen. Die äußere Haut ist die weiße Augenhaut, diese geht vor der Linse in die Hornhaut über, welche durchsichtig ist. Hinter der Hornhaut liegt die Regenbogenhaut, welche blau, grau, braun oder schwarz gefärbt ist. Nach ihrer Farbe spricht man von blauen, grauen, braunen oder schwarzen Augen. Die Regenbogenhaut hat in der Mitte eine runde Öffnung, das Sehloch oder die Pupille; diese erscheint schwarz. Die innere Haut ist die Netzhaut, in welcher sich der Sehnerv (n), der von hinten in das Auge tritt, netzförmig ausbreitet. Beim Sehen fallen Lichtstrahlen von den Gegenständen durch die Hornhaut, durch das Augenwasser und die Pupille auf die Linse. Durch diese werden die Lichtstrahlen gebrochen und durch den Glaskörper ans die Netzhaut geleitet. Hier entsteht ein verkleinertes Bild der Gegenstände, welches durch den Sehnerv wahrgenommen wird. Ein gesundes Auge sieht eine Schrift am deutlichsten, wenn diese etwa 35 cm vom Auge entfernt ist. Muß man die Schrift, um sie zu erkennen, Naturgeschichte. 5
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer