1899 -
Schleswig
: Bergas
- Hrsg.: Warnecke, Johannes, Debus, Gustav, Kruse, Otto, Finckh, Karl
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Taubstummenschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Taubstummenschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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13. Rhön und Vogelsberg sind an ihren Abhängen bewaldet, ans den
Höhen meist unfruchtbar.
14. Die Wesergebirge begleiten ans einer langen Strecke die Weser.
Dieselben sind vielfach mit großen Wäldern bedeckt.
15. Der Teutoburger Wald, ein langer, niedriger Gebirgszug, ist mit
prächtigen Buchenwäldern bedeckt.
16. Der Taunus ist ein liebliches Waldgebirge. An seinem Südabhange
reift die Weintraube. Seinem Boden entspringen viele Heilquellen.
17. Der Westerwald bildet eine rauhe Hochfläche, ans welcher das Ge-
treide nicht reif wird. An den Abhängen finden sich fruchtbare Wiesen.
18. Das Sanerland besteht ans niedrigen Gebirgszügen. Es birgt in
seinem Innern große Schätze an Eisen und Steinkohlen.
19. Der Hunsrück ist eine rauhe, unfruchtbare Hochfläche. — Die Eifel
enthält auf ihren Höhen viele unfruchtbare Moore.
20. Der Schwarzwald steigt steil ans der oberrheinischen Tiefebene
empor. Er hat seinen Namen von den dunkeln Tannenwäldern, welche Berg
und Thal bedecken. Diese Wälder sind die Hanptnahrnngsqnelle der Schwarz-
waldbewohner.
21. Der Odenwald hat liebliche, dichtbevölkerte Thäler.
22. Der Wasgenwald bildet einen mächtigen Gebirgswall. Derselbe ist
sehr wild und dicht bewaldet. Seinen Ostabhang bedecken vielfach Weingärten.
23. Das Haardtgebirge liegt nördlich vom Wasgenwald; in seinen
Thälern gedeiht viel Wein.
24. Die oberrheinische Tiefebene ist durch die Gebirge im Osten und
Westen gegen kalte Winde geschützt. Sie hat infolgedessen ein sehr mildes
Klima. Da sie auch vom Rheine und seinen Nebenflüssen reich bewässert ist,
gedeihen Obst und Getreide hier vortrefflich.
25. Die bayerischen Alpen sind nur ein kleiner Teil des Alpengebirges.
Der höchste Berg der bayerischen Alpen und zugleich des Deutschen Reiches
ist die Zugspitze (3000 m).
26. Die bayerische Hochebene ist durch keine Gebirge vor bcn kalten
Nordwinden geschützt. Ihr Klima ist deshalb rauh und kalt.
27. Die deutschen Gebirge sind fast nirgends kahl, sondern schön be-
waldet, entweder mit Nadelwald oder mit Laubwald. Die Wälder sind
bewohnt von Hasen, Füchsen, Dachsen und Rehen. In manchen Wäldern sieht
man auch Hirsche, Wildschweine, Auerhühner und Uhus, z. B. im Taunus,
in der Eifel und der Rhön. Wölfe kommen nur noch im Böhmerwalde und
in den Vogesen, Bären nur noch im Böhmerwalde und den Alpen vor.
Die Flüsse Deutschlands.
1. Die größten Flüsse Deutschlands sind der Rhein, die Ems,
die Weser, die Elbe, die Oder, die Weichsel, der Pregel, die Memel
und die Donau.
2. Die Flüsse kommen meist von den Gebirgen und fließen zum Meere
hinab. Auf denselben wird viel Schiffahrt getrieben. An ihren Ufern liegen
deshalb große Handelsstädte. Die Flüsse bewässern das Land und machen
es fruchtbar.
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